Kaum gelockert, schon sich getroffen: Am Donnerstag, den 10. Juni kamen die Mitglieder der Feldmochinger Blaskapelle zu einer ersten abendlichen Probe im Freien, im weitläufigen Hof von Richard Zech zusammen. Im Osten türmten sich zwar dunkle Wolken auf und der Deutsche Wetterdienst jagte eine Unwetterwarnung nach der anderen hinaus in den Äther, aber … Die 40 Musiker freuten sich einfach, nach ein paar Tonleitern und Klangübungen den Karl-Heinz-Scharl-Marsch – er trägt die interne Nummer 937 – live zusammenzuspielen. Und mit der Nr. 12-28 knüpften sie anschließend nahtlos an die letzte Probe von Ende Oktober an. Damals hatten sie dieses Stück als letztes gespielt. Nicht nur Hofhund Bine zeigte sich interessiert am musikalischen Tun. Auch die Nachbarn rundum saßen auf den Terrassen und lauschten der Musik.
Für die Musiker war die Lockerung wie eine Erlösung. Zwar hatte Dirigent Max Kappelmeier sie in den letzten Monaten donnerstags immer per Mail mit Übungen versorgt. Einige Male gab’s auch eine „Online-Probe“, aber die konnte nie das persönliche Zusammenspielen und Zusammentreffen ersetzen. Eine große Motivation war in dieser schwierigen Zeit selbstverständlich die Teilnahme an der Raiffeisen-Challenge, die – abgesehen vom Geld – sehr stark den Zusammenhalt gefördert hat. Jeder war stolz, das Projekt gemeinsam gemeistert zu haben. Aber den „Karl-Heinz Scharl-Marsch“ endlich mal live zusammen zu spielen, war halt schon was anderes!
Die Musiker wollen nun erst zwei oder drei Proben zum „Reinkommen“ vergehen lassen, ehe sie sich mit einem möglichen Auftritt beschäftigen. Wahrscheinlich seien die ersten 20 min. eher Körperverletzung im Gehörgang von Max Kappelmeier gewesen, witzelte Vorstand Scharl. Man wolle aber in diesem Jahr noch einen Auftritt in Feldmoching hinbekommen, etwa ein relativ spontanes Standkonzert im Freien.
Ingesamt hofft der Vorstand sehr, dass ab sofort Treffen konstant möglich sein werden. Solange es die Licht- und Temperaturverhältnisse hergeben, will man im Hof von Richard Zech proben, danach hofft man, wieder im Pfarrsaal aufgenommen zu werden, da die Abstandsregeln gerade im Bereich Blasmusik sicher noch einige Zeit gelten dürften und der eigentliche Probenraum in der Mehrzweckhalle derzeit nur mit einer Kleinbesetzung genutzt werden dürfte.