Bei bestem Wetter beging die Gemeinde von St. Peter und Paul am Sonntag, den 27. Juni den Namenstag ihrer Patrone mit einem festlichen Gottesdienst im Pfarrgarten. Gleich zu Beginn wurde in diesem festlichen Rahmen – zehn Fahnenabordnungen der hiesigen Vereine gaben sich ebenso die Ehre wie die Feldmochinger Blaskapelle, die für den musikalischen Rahmen sorgte – das neue Fahnenband des TSV Feldmoching gesegnet, das dem Verein schon letztes Jahr anlässlich seines 100-jährigen Bestehens vom ehemaligen Vorstand Ernst Wallner gespendet wurde. Ein Pfarrfest im üblichen Sinne wurde es dann natürlich Corona-bedingt nicht. Trotzdem war es „toll“, wie zahlreiche Kirchenbesucher anerkennend, eine weiße Papiertüte mit Aufschrift „Pfarrfest dahoam“ schwenkend, auf dem Nachhauseweg meinten.
Eigentlich wollte der TSV Feldmoching ja im vergangenen Jahr sein rundes Jubiläum groß feiern. Eigentlich. Corona machte alle Pläne und Vorbereitungen zunichte. Nachdem derzeit die Corona-Zahlen niedrig sind und viele Auflagen gelockert wurden – die Kirchenmitglieder dürfen nun endlich wieder ihre Stimmen erheben und mitsingen, auch muss im Freien am Platze keine Maske mehr getragen werden –, wollte der Verein das Jubiläum nicht ganz sang- und klanglos abhaken, sondern zumindest das schöne dunkelblaue Fahnenband mit silberfarben gesticktem Schriftzug und die roten Geschenkbänder für die anderen Ortsvereine feierlich weihen lassen.
Was Pfarrer Johannes Kurzydem gerne tat, schließlich spielen die Vereine für die Gemeinschaft am Ort eine wichtige Rolle – einer Gemeinschaft, nach der sich alle Menschen nach Monaten des „social distancing“ so sehr sehnen. Sieben Vertreter des Turnvereins repräsentierten an diesem Vormittag stolz den mitgliederstärksten Verein des gesamten Stadtbezirks und trugen das neue Fahnenband wie die Geschenkbänder auf Kissen zum Altar, die Vereinsvorstand Alexander Tins nach dem Segen an die Vereinsfahne des TSV wie, jeweils nach doppelter Kreuzung der Fahnen bzw. Standarten, an die Fahnenstangen der anderen Vereine heftete. Bänder als Zeichen der Gemeinschaft, als Ausdruck lebendiges Brauchtums. An die herausfordernde Zeit der Pandemie und die besonderen Umstände ihrer Weihe werden diese Bänder noch in Jahren erinnern.
Außergewöhnliche Umstände erfordern besondere Antworten, das haben sich auch die Frauengemeinschaft, das Weltladen-Team, die Pfarrjugend Fasanerie-Feldmoching, der AK Feste und Feiern und nicht zuletzt der Pfarrgemeinderat gedacht und mit dem „Pfarrfest dahoam“ eine passende Antwort gefunden: In eine Papiertüte haben sie eine Brezn, zwei Nürnberger Bratwürstl, eine Flasche „Untergiesinger Erhellung“, ein kleines Täfelchen faire Schokolade, zwei süße Muffins und für die Kids noch Spielzeug gepackt und nach dem Gottesdienst verteilt. Insgesamt 120 Tüten! Der Dank für diese Mühe ist ihnen gewiss.