Der Nordwest-Sammelkanal und kein Ende: Gerade vor wenigen Tagen mit anhaltendem Starkregen gab es bei den Anwohnern wieder Wasseralarm wegen des bedenklich hoch angestiegenen Grundwassers. Kaum war diese Hürde genommen, dräut das nächste Ungemach: Nun stinkt es zur Abwechslung mal wieder erbärmlich aus dem überdimensionierten Abwasserkanal, so dass es den in diesem Viertel lebenden Menschen übel ward und wird. Die Probleme mit dem Kanal sind für die Anlieger ein Dauerthema.
Großes Glück gehabt! Diesmal blieben die Keller in der Untermühle gerade noch trocken. Die Anwohner waren wachsam. Sie alarmierten die Münchner Stadtentwässerung MSE. Die drei in den Dükerschächten installierten Tauchpumpen wurden in letzter Minute aktiviert. Doch kaum hatte der abgewehrte Grundwassernotstand wieder Normalniveau erreicht, da folgte ein übler Fäulnisgestank aus dem Kanalinneren. Auch nicht neu, aber ebenso unangenehm und überflüssig. Denn, dieser ekelhafte Fäulnisgestank wabert immer dann besonders intensiv durch das Untermühlviertel und belästigt dort besonders die nahen Anlieger des Kanals, wenn es nach einem Unwetter wieder aufheitert und die Menschen ihre Fenster und Türen öffnen oder gar ihren Garten bzw. Balkon genießen wollen. So war es auch an den letzten Tagen nach dem großen Regen. Und, einige Anlieger wollten es nun genauer wissen. So schnüffelten sie jeden der recht zahlreichen Bodendeckel am und über dem Kanal ab, wie die Spürhunde. Sie wurden fündig und alarmierten schnell die zuständige Abteilung bei der Stadtentwässerung – von wo aus auch unverzüglich zwei „Experten“ vor Ort vorstellig wurden.
Die gefundenen Übeltäter liegen im Bereich der Anwesen Heppstr. 30 und 30a. Zum einen stinkt es aus einem direkten Abluftschacht des Sammelkanals. Die Stadtentwässerung will das Übel an dieser Stelle nun mit einem Spezialfilter abstellen. Als weiterer Missetäter konnte ein an sich ganz normal ausschauender Straßengully ausgemacht werden, der vor einigen Jahren neu angelegt worden war. Mit dessen Hilfe sollte das Regenwasser, das sich hier immer wieder in großen Mengen ansammelt, abgeführt werden. Aber der fälschlicherweise direkte Ablaufanschluss in den Sammelkanal – vermutlich ohne einen dafür notwendigen Siphon – führte nun zu dem lästigen Gestank an der Oberfläche. Hier soll nun eine Folie eingezogen oder ebenfalls ein Filter installiert werden. Na, wenn das hilft!?!
Die Bewohner in der Untermühle werden „ihren“ Kanal wider Willen auch zukünftig nicht aus den Augen lassen, sondern immer wachsam bleiben – müssen!
Reinhard Krohn