Am Rande einiger Felder in der Feldmochinger Flur stehen neuerdings auffällige Informationstafeln, deren Inhalte durchaus lesenswert sind. Besonders für diejenigen Tagesausflügler, die allein oder in Begleitung der gesamten Familie aus dem städtischen Raum Münchens kommen oder überhaupt mit unserer Landwirtschaft nicht so eng verbunden sind. Aufgestellt haben diese farbig bedruckten Tafeln Feldmochinger Bauern.
Unter dem Motto „Heimat und Vielfalt“ bieten diese Infotafeln den Menschen, die hier draußen in der noch weitgehend intakten Natur voller Frische und Grün Erholung und neue Kraft tanken wollen, die Möglichkeit, sich mit wenig Zeitaufwand interessante und wichtige Hinweise zu den betreffenden Feldfrüchten auf unseren Feldern mitzunehmen. Vielleicht erwecken ja diese wenigen Hinweise nach der ersten Betrachtung den Wunsch nach weiteren Details zu Sachthemen um die Landwirtschaft allgemein oder auch zu weiterem Wissen in den Bereichen der verschiedenen Feldfrüchte, deren Anbau, Pflege und Ernte usw.
Das Stadt-Land-Verständnis, gerade im urbanen Raum unserer Millionenstadt München mit ihren bis heute noch erhaltenen dörflichen bzw. landwirtschaftlichen Strukturen in den Randgebieten, bedarf heute mehr denn je einer sorgfältigen Pflege. Beide Seiten sollten aufeinander zugehen. Und politische Parteien wie Großinvestoren sollten endlich damit aufhören, möglichst öffentlichkeitswirksam über unsere städtische bzw. stadtnahe Landwirtschaft und den Erwerbsgartenbau zu reden oder gar deren Existenznotwendigkeit gerade für die Nahversorgung von 1,6 Mio. Stadtmenschen infrage zu stellen. Es muss einfach in weiteren Kreisen begriffen werden, dass alles, was Landwirtschaft und Gartenbau im Umkreis unserer großen Stadt anbetrifft, kein Mannöveriermasse für Spekulanten sein darf. Mehr fundiertes Wissen ist die selbstverständliche Grundlage für weniger Halbwissen, Vorwürfe und Misstrauen und für mehr gegenseitiges Verständnis.
Bayerische Bauern e.V.
Die beeindruckenden Infotafeln mit kurz gefassten Hinweisen an den Feldrändern haben die betreffenden Bauern nicht etwa selbst gefertigt. Diese hat ihnen ein 2016 auf Initiative des Bayerischen Bauernverbands gegründeter Verein „Unsere Bayerischen Bauern“ mit Sitz in München zur Verfügung gestellt. Dem UBB gehören heute etwa 40 landwirtschaftliche Organisationen und Unternehmen der Branche als Mitglieder an. Der Verein vertritt rund 100.000 aktive bayerische Landwirte bzw. Bauern aus den Bereichen Tierhaltung (Rinder, Schweine, Geflügel), Pflanzenbau (Getreide, Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Spargel, Wein, Hopfen und weitere Sonderkulturen), Fisch- und Forstwirtschaft, aber auch aus weiteren Bereichen wie Landtechnik, Direktvermarktung, Agrartourismus (Urlaub auf dem Lande), Versicherungen, Wirtschaftsförderung und moderne Marketingvorhaben für die Eigendarstellung und die Absatzförderung ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse, insgesamt in 22 Betriebszweigen.
Es ist das Anliegen dieses Vereins, seinen Mitgliedern in weiten Bereichen ihrer Tätigkeiten mit Expertise zur Förderung und Optimierung ihre Betriebe zur Seite zu stehen. Andererseits will er auch den Wert der heimischen Landwirtschaft für die Bevölkerung und Volkswirtschaft allgemein sichtbar und verständlich übermitteln.
Die leider noch wenigen Infotafeln in unserer Feldmark sollen diesem Vereinsziel dienen. Es lohnt sich also, bei Gelegenheit einen Blick darauf zu werfen. Reinhard Krohn