Im vergangenen Jahr haben wir bereits einmal über das Haus an der Ferchenbachstr., Ecke Auf den Schrederwiesen berichtet, wo seit inzwischen 49 Jahren die Münchner Firma Abbruch Liegl GmbH ansässig ist. Damals (10/2020) ging es um die ausgedienten Utensilien aus der Bau- und Abrissbranche und insbesondere um einen markanten Sandsteinfensterrahmen, Teil eines schönen alten Erkers, der seinerzeit beim Abriss der Villa von Maschinenfabrikant August Ungerer gerettet wurde. Der steht immer noch dort, wie auch die Baggerschaufel und die Abrissbirne. Neu ist seit ein paar Wochen jedoch die Gartenmauer, die nun gut 1,5 m in die alte Ferchenbachstr. hineinragt. Sehr zum Verdruss der Autofahrer.
Die Ferchenbachstr. ist ein kleines Sträßchen, das am Feldmochinger See und der Kaiserhölzlsiedlung entlang führt und diese mit „der Stadt“ wie auch mit Karlsfeld und Dachau verbindet. Zwar fahren nicht viele Autos dort, aber doch so viele, dass sie sich an der Ecke Ferchenbachstr. / Auf den Schrederwiesen begegnen können. Und da ist seit ein paar Wochen Millimeterarbeit gefragt.
Denn die Abbruchfirma Liegl hat, nachdem der große Wintergarten fertig war, der nun die Vorderseite des Hauses von unten bis oben überzieht, ihre Grundstücksgrenze in die Ferchenbachstr. hinein „erweitert“, sprich eine hohe Mauer zur Abgrenzung ihres Vorgartens gesetzt (wohl eher zur Abschirmung des neuen Wintergartens).
Was zur Folge hat, dass die Einmündungsstelle der Ferchenbachstr. in die Straße auf den Schrederwiesen verdammt eng ist und eigentlich nur noch ein Auto dort fahren kann. (Damit nachts kein Ortsunkundiger versehentlich auf die Mauer knallt, wurde schon ein Betonpfosten davor angebracht mit Leuchtstreifen!)
Das alles ginge ja noch in Ordnung, wenn denn die Stelle besser einsehbar wäre (Vorsicht Irrealis! Ein unerfüllbares Konditionalgefüge, weil dort trotz Halteverbot immer ein LKW steht!), so dass sich in den letzten Wochen mehrere Anwohner der Kaiserhölzlsiedlung an uns gewandt haben mit der Frage, was dieser Schildbürgerstreich solle. Inzwischen wurde die Geschwindigkeit auf 10 km reduziert – purer Aktionismus im Schilderwald, weil man an diesem Eck, an dem es schlicht an Platz fehlt, eh nicht schneller fahren kann. Leider hat sich die Stadtverwaltung auf unsere Anfrage, ob diese Mauer wirklich rechtens und wie die Gefahrenstelle wirkungsvoll verbessert werden könne, bis Redaktionsschluss der Printausgabe nicht gemeldet. Es bleibt ein ärgerliches bis gefährliches Hindernis.
Inzwischen liegt uns die Antwort des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, nach Abstimmung mit dem Baureferat und dem Mobilitätsreferat, vor und wir wollen Sie Ihnen nicht vorenthalten:
„Die Ferchenbachstr. verläuft im Bereich der errichteten Mauer über Privatgrund. Ein Erwerb der Fläche seitens der Stadt war nicht möglich. Derzeit wird geprüft, ob die Ferchenbachstr. auf Höhe des Überbaus des Privatgrunds zu einem Teil in das städtische Flurstück 50/0, Gemarkung Ludwigsfeld, verlegt werden kann. Allerdings ist auf diesem städtischen Grundstück ein Biotop festgesetzt, so dass hierzu noch intensive Untersuchungen seitens der Unteren Naturschutzbehörde notwendig sind.
Das Mobilitätsreferat hat in Zusammenarbeit mit der Polizei die Situation überprüft und keine Gefährdungslage für Verkehrsteilnehmer festgestellt. Das Mobilitätsreferat hat die Engstelle gekennzeichnet und darüber hinaus die zulässige Höchstgeschwindigkeit in der Ferchenbachstr. östlich der Straße Auf den Schrederwiesen auf 10 km/h begrenzt.“