Schön schaut das Blümelein ja aus, aber lassen Sie besser die Finger davon! Am Rande des Würmkanals und entlang des Wirtschaftsweges zwischen Eishüttenweg und Feldmochingerstraße im Bereich um die westlich gelegenen Düker auf der Ausgleichsfläche der Münchner Stadtentwässerung (MSE), den Insektenweiden, wurde Greiskraut, auch Kreuzkraut genannt, entdeckt. Eine Ortsbesichtigung durch Fachleute der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) hat dies bestätigt.
Es handelt sich jedoch nicht um Jakobskreuzkraut, sondern um das ursprünglich aus Südafrika stammende Schmalblättrige Greiskraut Senecio inaequidens. Es verbreitet sich in Mitteleuropa häufig entlang der Bahnlinien und besiedelt offene, eher trockene Bereiche und Ruderalstandorte. Das Schmalblättrige Greiskraut enthält Phyrrolizidinalkaloide und ist wie alle Greiskräuter giftig für Mensch und Tier, und zwar auch in getrockneter Form.
Da die Pflanzenart offene Standorte bevorzugt, ist davon auszugehen, dass sie sich in der angrenzenden wüchsigen Streuobstwiese nicht ausbreitet bzw. mit der Sukzession zurückgedrängt wird. In den kiesigen Bereichen entlang des Wirtschaftsweges und um die Düker ist jedoch davon auszugehen, dass sich das Schmalblättrige Greiskraut aufgrund seines hohen Samenpotentials weiter verbreiten kann. Dort empfiehlt die UNB daher, die Pflanzen im nächsten Jahr vor Beginn der Blüte im Juni mit den Wurzeln auszureißen. Ergänzend können die Bereiche ab Juni in sechswöchigem Turnus bis Ende der Blütezeit im September/Oktober gemäht werden, um ein Aussamen zu vermeiden. Die Münchner Stadtentwässerung wurde vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung, bei dem die Untere Naturschutzbehörde organisatorisch aufgehängt ist, entsprechend informiert. Und MSE leite uns kurz darauf mit, dass man bzgl. des Kreuzkrauts aktiv auf die UNB zugehen werde, mit dem Ziel, eine gemeinsame Lösung für den Umgang mit der Thematik zu finden.
Die beauftragte Fachfirma für die laufenden Pflegemaßnahmen wird Ende September bzw. Anfang Oktober die anstehende Mahd durchführen. Der Schnitt wird, wie jedes Jahr, entsorgt. Eine Verwertung als Futtermittel ist nicht vorgesehen.