Seit ein paar Tagen erschreckt die Meldung Eltern in der Lerchenau, aber auch in Feldmoching, dass ein Mann im Umfeld der Waldmeisterschule versuche, Kinder in sein Auto zu locken, wahlweise wegen Hundewelpen, Einkaufen im Supermarkt oder dass er ein Kollege des Vaters sei … Die zuständige Polizeiinspektion 43 nimmt nach Auskunft von Dienststellenleiter Thomas Nölle diese Mitteilungen sehr ernst, ist im Austausch mit den Schulleitungen, Jugendbeamte sind vor Ort an der Schule und die Polizei im Umfeld präsent. Man habe verschiedene Maßnahmen eingeleitet, gehe Hinweisen nach und verifiziere die Aussagen, so Nölle.
Ergänzung vom 25. Oktober:
Inzwischen gibt die Polizei Entwarnung. Nach genauerer nochmaliger Befragung der Kinder und umfangreichen Ermittlungen zeigte sich, dass an ihrer angeblichen Belästigung auf dem Schulweg nichts dran war und die Gerüchte, über soziale Medien rasch verteilt, völlig ins Kraut geschossen und unhaltbar sind. Die Ermittlungen ergaben vielmehr, dass es in keinem der Fälle tatsächlich zu einem verdächtigen Ansprechen von Kindern kam. Eine Gefährdung lag zu keinem Zeitpunkt vor.
Fatal an der Geschichte ist, dass über die sozialen Medien nicht nur Gerüchte und ungesicherte Informationen verbreitet wurden, sondern sogar Fotos von einem vermeintlichen Tatverdächtigen und seines Fahrzeug geteilt wurden. Die Polizei weist daher eindringlich darauf hin, dass die Verbreitung von ungesicherten Hinweisen und Gerüchten über Messenger-Dienste und soziale Netzwerke eine Vielzahl von Gefahren mit sich bringt. Zum einen wird dadurch, möglicherweise ohne tatsächlichen Anlass, Angst geschürt, zum anderen können gerade durch die Verbreitung von Lichtbildern eines vermeintlich Tatverdächtigen erhebliche Nachteile (unter anderem Rufschädigung) für betroffene Personen entstehen. Abhängig vom Einzelfall kann das Teilen von ungesicherten Informationen eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit darstellen.
Wenden Sie sich stattdessen bei Informationsbedarf an Ihre Münchner Polizei. Sollten Sie tatsächlich Zeuge eines verdächtigen Ansprechens von Kindern werden, informieren Sie bitte umgehend den Polizeinotruf 110.
Die Fachdienststelle für Prävention und Opferschutz (K 105) gibt Ihnen außerdem Tipps, wie Sie sich und Ihre Kinder durch einfache Verhaltensregeln schützen können (Tel. 089/2910-44 44).