Bereits im September hatten sich die Lokalpolitiker mit dem Füsslgraben, der parallel zur Trollblumenstr. und nördlich des Rangierbahnhofs verläuft, beschäftigt, da die ÖDP den Antrag gestellt hatte, dass das zuständige städtische Referat ihn mal wieder vom starken Bewuchs am Rand sowie von Unrat – selbstgebauten Dämmen, vielen Brettern, Ästen und Müll – befreien möge. Sonst bestehe die Gefahr, dass beim nächsten Starkregen das Wasser so aufgestaut werde, dass die Häuser in der Trollblumenstr. gefährdet werden. Die Antwort aus dem Referat für Klima und Umweltschutz kam relativ prompt und wurde auf der November-Sitzung der Lokalpolitiker gestern Abend thematisiert.
Danach ist erstens für den Unterhalt des Füsslgrabens die Deutsche Bahn zuständig, die man nochmals auf ihre Pflichten hinweisen wolle. Zweitens: Eine Überprüfung durch die technische Gewässeraufsicht des Wasserwirtschaftsamts München ergab, dass tatsächlich mehrere Bauten aus Ästen im Graben vorhanden sind, vermutlich errichtet von spielenden Kindern und nicht durch den Biber. Denn es gebe keine Verbissspuren. Darüber hinaus wurden am Ufer neben mehreren Zeitungsbündeln auch Strauchschnitt sowie Grünabfälle und Bodenaushub gefunden, offensichtlich hier entsorgt von Anwohnern.
Daher der Appell von Stadtverwaltung wie von Antragsteller Thomas Seeger (ÖDP): Gartenabfälle, womöglich gar belastet mit Düngemitteln und Pestiziden, passen nicht in das dortige Ökosystem, ja sie seien sogar gefährlich für die Fischpopulation wie die Wechselkröte. Auch müsse der Biber nicht mit irgendwelchen Bauten angelockt werden, er könne sich seinen Bau schon selbst aufstauen. Überhaupt: Es ist absolut unzulässig, in den Graben und das Biotop Gartenabfälle abzulagern, nach dem Motto: verrottet doch.