Eigentlich ist der Bereich westlich der Lassallestr. vor dem Rangierbahnhof (von der Siedlung am Lerchenauer See kommend) und gegenüber dem Eggarten liegend ein Biotop, eine Ausgleichsfläche der CA Immo für ein Bauvorhaben vor etlichen Jahren in Moosach. Aber Biotop heißt natürlich nicht, dass man die Natur sich einfach selbst überlassen kann. So hat das extrem trockene Wetter der letzten Wochen den dortigen Amphibienteichen nicht gut getan. Die Wassertümpel sind ausgetrocknet, Biologen haben ob der dramatischen Situation Alarm geschlagen.
Tobias Ruff (ÖDP) hatte schon vor Ostern die Untere Naturschutzbehörde (UNB) eingeschaltet. Die wiederum den Amphibienbeauftragten des Landesbund für Vogelschutz verständigt hat. Und laut UNB seien die Kaulquappen auch umgesiedelt und bestimmte Tümpel aufgefüllt worden. Hm. Das Auffüllen hat bei der Trockenheit offensichtlich nicht nachhaltig genutzt und/oder beim Umsiedeln wurden zig Tümpel übersehen.
Jedenfalls machen dieser Tage Bilder von vertrockneten Tümpeln die Runde und haben Naturschützer auf den Plan gerufen, denn laut Experten besteht nun wirklich akuter Handlungsbedarf, um den Amphibien und Reptilien im Biotopgebiet westlich vom Eggarten überhaupt noch eine Überlebenschance zu geben! Ausgestattet mit Eimern und Keschern haben sich daher vor ein paar Tagen spontan ein paar Leute zusammengefunden und noch einige Kaulquappen aus dem ehemals großen Teich herausgefischt und gerettet, die der Trockenheit bislang widerstanden haben und den Krähen, die gerne in den Pfützen sitzen und nach Fressen „angeln“, entkommen sind.
Überhaupt bemängeln Naturschützer, dass der Lebensraum für die Tiere seit ca. fünf Jahren dort drastisch zurückgehe. Dabei sei das gesamte Gebiet ein Vogel- und Insektenparadies (einige selten gewordene Schmetterlingsarten sieht man hier), ein wunderbares Beispiel an Diversität. Daher müsse dringend überlegt werden, wie man das Areal auch langfristig erhalten und vor einem späteren (Bau-)Zugriff schützen könne. Man denke auch an die Bebauung des Eggartens mit ca. 2.000 Wohneinheiten nebenan – das wird den Freizeitdruck auf das Biotop massiv erhöhen. Derzeit wird das Areal überwiegend von Spaziergängern (mit und ohne Hunde) und von Mountainbikern genutzt. Und hin und wieder sieht man auch eine Schulklasse, die von ihrem Biologielehrer etwas Anschauungsunterricht bekommt.