Dass sie keine Ver-/Behinderer von Sanierungsmaßnahmen sind und dass sie nicht selbst Schuld an ihrem seit 15 Jahren immer wiederkehrenden Wassermalheur sind, das war den Bewohnern der Untermühle wichtig mitzuteilen.
Und auch, dass in ihren Augen bei der Sanierung neuerlich gepfuscht wurde. Ihre Forderungen: Der wasserundurchlässige Aufbeton über dem massiven Nordwestsammelkanal solle nicht nur auf 120 m – wie beim Anwesen Obersojer geschehen – abgetragen werden, sondern auf 3 km im ganzen Bereich der Untermühle. Ferner sollen die vorhandenen Düker saniert und ertüchtigt und nicht sechs neue, gewaltige Dükeranlagen gebaut werden. Es wolle schließlich nicht jeder einen Schacht von 4 m Durchmesser und 12 m Tiefe mit fächerförmig angeordneten, 30 m langen und 20 bis 30 cm dicken Drainrohren in seinem Garten installieren lassen, für die zudem Grunddienstbarkeiten eingetragen werden müssten – was den Wert der Immobilie schmälere. Die Unterströmbarkeit des Bauwerks lasse sich auch mit den bereits vorhandenen Dükern erreichen, wenn sie denn funktionierten, so die engagierten Vertreter der betroffenen Anwohnerschaft.
Doch selbst bei der Kanalsanierung Anfang des Jahres ist nach Ansicht von Martin Obersojer
erneut nicht korrekt gearbeitet worden. Denn im Gegensatz zu dem von einem Ingenieurbüro vorgeschlagenen Vlies, das die Überströmbarkeit der Tunneldecke zusammen mit feinem Riesel (einem guten Drainagematerial) nachhaltig verbessern soll, wurde ein anderes Geotextil verwendet, das lediglich eine halb so große Öffnungsweite hat und daher womöglich, so die Befürchtung von Obersojer, schneller mit Feinteilen zusetzt und erneut „dicht macht“. Das vorgeschlagene Vlies war am Markt nicht verfügbar. Auf die Stellungnahme der städtischen Stellen, warum nicht die vorgeschlagenen Materialien eingesetzt wurden, wartet Obersojer jedenfalls noch heute.
Ihren Frust, dass die Sanierungsbemühungen bislang keine Wirkung zeigen, dass ihnen bislang keine Entschädigung für die Wasserschäden, entstanden am Hausrat und am Gebäude, bezahlt wurden und dass ihnen nun auch noch größere Dükerbauwerke zugemutet werden sollen, das fassten die betroffenen Anwohner der Untermühle in einem Plakat am Mühlweg zusammen. Darauf wird OB Ude aufgefordert, Wort zu halten und endlich etwas zu tun!