Kommentar zum Bericht „Am Würmkanal geht das Fällen von Bäumen weiter“, in Ausgabe 3/2023
Am Würmkanal ist inzwischen großes Gerät aufgefahren. Anhand der gefällten Bäume sieht man, wie faulig sie schon waren und wie dringend notwendig die Sanierungsarbiten am Würmkanal sind. Sonst wäre womöglich irgendwann bei einem Sturm ein Spaziergänger von einem herabfallenden Ast oder einem umstürzenden Baum erschlagen worden.
Allerdings finde ich es sehr schade, dass der BA24 nun darauf drängt, dass die Sanierung der Nordseite des Würmkanals im Abschnitt zwischen Schwarzhölzlstr. und Eishüttenbrücke nicht mehr fortgesetzt wird mit dem Ziel, den Kanalzustand in etwa zu seiner Erbauung vor rund 300 Jahren wiederherzustellen. Die Linde ist einer unserer resistentesten Bäume und entspricht zudem der damaligen Anlage von Alleen im barocken Zeitgeist und Umfeld. Und der vorgesehene Trampelpfad direkt am Kanalufer sollte ja dem Betrachter den damaligen – durchaus wichtigen – Treidelpfad veranschaulichen und ihm die kurfürstliche Barockzeit erlebbar machen.
Auf der südlichen Uferseite bleiben ja die Biotope unberührt. Insofern zählt nach meiner Überzeugung das Argument des Wildschutzes nicht. Einem Fasan ist es doch egal, ob er nun auf der Nord- oder Südseite des Kanals landet und dort einen Unterschlupf findet. Die vom dichten Buschbewuchs befreite Nordseite des ja nur begrenzten Kanalabschnitts käme dann eben mehr Insekten wie Libellen und Schmetterlingen zugute. Reinhard Krohn