Nun also doch: Eine breite Mehrheit im Stadtrat ist am Mittwoch, den 1. März nun doch dem Anliegen der Bürger gefolgt und hat mit der Annahme des Bürgerbegehrens für den Erhalt von Grünflächen gestimmt. Aus Sicht des Bund Naturschutz (BN) in München kann das aktuelle Bürgerbegehren aber nur der erste Schritt sein. Nach wie vor sind viele Flächen ausgenommen, die als Teil der grünen Infrastruktur der Stadt jedoch von großer Bedeutung sind. Dazu zählen beispielsweise land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen oder Flächen der Bahn.
„Ziel muss es jetzt sein, über die Forderungen des Bürgerbegehrens hinaus all die Flächen dauerhaft zu schützen, die aus klimatologischer und ökologischer Sicht und mit Blick auf die Naherholung unersetzlich sind. Dabei müssen auch Flächen in der Stadt entsiegelt und ein ökologisch hochwertiges Biotopverbundnetz geschaffen werden. Dies wird nicht nur einen hohen Wert für Pflanzen und Tiere haben, sondern steigert auch die Klimaresilienz der Stadt und somit auch die Lebensqualität für die Menschen.“ so Dr. Thorsten Kellermann, stellvertretender Vorsitzender des BN in München.
Der Koalitionsvertrag zwischen Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt-Fraktion ist aus Sicht des BN hier eine gute Grundlage: Danach sollte der Grünbestand der Stadt evaluiert und die Flächen benannt werden, die dauerhaft zu schützen sind.
„Die Umsetzung dieses Ziels ist inzwischen mehr als überfällig. Wir erwarten von Grün/Rot, dass sie den heutigen Stadtratsbeschluss als Startschuss sehen, das im Koalitionsvertrag gesetzte Ziel noch in diesem Jahr umzusetzen.“ so Kellermann.