So lautete das Thema des letzten, erneut recht rege besuchten Kirchencafés in der Bethanienkirche. Nach einer kurzen Andacht gab es eine Hinführung zum Thema. Trotz Kriegen und vielfältigen Aggressionen: Es gibt kein Lebewesen, das seinen Artgenossen so vielfältig und intensiv hilft wie der Mensch. Nun sind wir in der Mehrzahl keine spezialisierten Therapeuten – die Beachtung einiger Grundsätze kann jedoch sehr hilfreich sein.
Wenn jemand in einer Notlage zu uns kommt, ist aufmerksames und geduldiges Zuhören außerordentlich wichtig. Es soll das Gefühl von Anteilnahme und Sympathie vermittelt werden („ich bin auf Deiner Seite“). Es kann in einer extremen Notlage durchaus ein unmittelbares Eingreifen des Helfers geboten sein.
Jedoch sollte der Helfer längerfristig nicht die Probleme abnehmen, sondern der Hilfesuchende sollte lernen, die Probleme selbst zu lösen (Probleme nach Bedeutung gewichten, Wichtiges von Unwichtigem trennen, komplexe Aufgaben in kleine Teilschritte zerlegen). Der amerikanische Präsident Abraham Lincoln hat zu diesem Themenkreis einen passenden Satz gesagt: Man hilft den Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst tun können.
Wenn bewusst darauf geachtet wird, dass eine eigene Entscheidung gefällt wird, die den eigenen Zielen entspricht, werden möglicherweise die Kraft und das Durchhaltevermögen bei dieser Entscheidung erhöht.
Die Diskussion der Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen war außerordentlich intensiv und lebhaft. Wohl jeder war schon einmal in der Situation des Helfers und des Hilfesuchenden.
Das nächste Kirchencafé in der Bethanienkirche findet am Sonntag, den 18. Juni um 14.30 Uhr statt. Thomas Kretschmer, Dekan i. R., ist dann zu Gast mit dem Thema „Kirche und Politik – Soll sich die Kirche in weltliche Dinge einmischen?“ Weitere Infos auf der Homepage www.kapernaum-bethanienkirche.de.
Ilona Staeves