Warum tun wir uns so schwer mit dem Thema Organspende? Vielleicht weil das Herz Symbol für die Liebe ist, den „Sitz der Liebe? Dann wäre verständlich, dass man diese eigene persönliche Liebe nicht einfach in einen anderen Menschen transplantieren darf. Oder gibt es Bedenken wegen des Glaubens an die körperliche Wiederauferstehung, weil der Körper für das zukünftige Ereignis intakt bleiben sollte? Zu diesen Fragen lud der Förderverein „Gemeinschaft braucht Räume“ am Sonntag, den 24. September in die Bethanienkirche ein.
In der Andacht wurde angesprochen, dass es zum Thema Organspende in der Bibel natürlich keine direkt übertragbaren Passagen gibt, da zur damaligen Zeit Organspende in der heutigen Form noch nicht möglich war. Dennoch lassen sich viele Stellen finden, die erklären, warum sich die großen christlichen Kirchen pro Organspende positionieren. Jeder Mensch darf und sollte sich dazu eine eigene informierte Meinung bilden. Der anschließende Impulsvortrag und die angeregte Diskussion an diesem Abend boten bei Schnittchen, Knabbereien und Getränken Gelegenheit dazu.
Jeder sollte sich frei für oder dagegen entscheiden
In seinem Impulsvortrag konnte Dr. Felix Leibrock als Experte zu diesem Thema unter anderem als Pfarrer, Seelsorger, Buchautor und durch eigene Erfahrungen anhand von Beispielen bewegend darlegen, wie viel Glück und Nächstenliebe Organspende ermöglicht. Leider fehlen gerade in Deutschland viele Organspender. Auch deshalb ist Leibrock nicht nur bereit, sich in Diskussionen wie an diesem Abend einzubringen, sondern hat das Thema in seinem neuen Buch „Der Mond macht keine halben Sachen“ adressiert.
Zusammenfassend kamen in der Diskussionsrunde viele christliche, ethische und medizinische Argumente auf, die Mut machten, den bereitliegenden Organspende-Ausweis auszufüllen. In Deutschland wird jeder Einzelfall, ob Lebendorganspende oder Spende nach dem Tod, von unabhängigen Experten zum Beispiel hinsichtlich Freiwilligkeit, Unentgeltlichkeit und medizinischer Eignung geprüft. Die evangelische Kirche spricht sich für eine freie Entscheidung jedes Einzelnen für oder gegen Organspende aus. Sie sieht sie als Zeichen der Nächstenliebe und betont, dass unsere Hoffnung auf Auferstehung davon unberührt bleibt.
Vielleicht macht das ja auch Ihnen Mut, falls Sie nicht ohnehin schon einen haben, noch mal über das Ausfüllen eines Organspende-Ausweises nachzudenken?
Kirche und Soziale Medien – Nicht nur Gott sieht alles!
Das nächste Spirited-Treffen veranstaltet der Förderverein der Kapernaum–Bethanienkirche „Gemeinschaft braucht Räume“ am Sonntag, den 29. Oktober um 15 Uhr wieder bei Kaffee und Kuchen in der Bethanienkirche zum Thema „Kirche und Soziale Medien – Nicht nur Gott sieht alles!“. Dafür konnte Pfarrer Alexander Brandl gewonnen werden, der von seinen Erfahrungen mit Podcasts und seinem Instagram-Kanal alpha.o.mega berichten kann. Auf der einen Seite bringt social media Menschen zusammen, die sich sonst nicht kennengelernt hätten und vereinfacht die Kommunikation, auf der anderen Seite gibt es auch Berichte von Hass, Gewalt und Überwachung bis hin zu Verstößen gegen Menschenrechte. Wie sollten wir damit umgehen? Wie sollte sich die Kirche dazu verhalten? Lassen Sie uns das diskutieren, und reden Sie gerne mit! Weitere Infos finden Sie hier
Johannes Staeves