Seit 1883 bezieht die Stadt ihr Trinkwasser aus dem Mangfalltal. Die drei Wassergewinnungsanlagen liefern heute 80 % des benötigten Wassers: etwa 2.800 Liter pro Sekunde, etwa 100 Mio. Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr. Trotz geänderter Ausgangslage – mehr Münchner, mehr Menschen im Speckgürtel, mehr Betriebe – beruft sich die Stadt auf ihre Altrechte, die es ihr erlauben sollen, reinstes Quellwasser in nahezu unbegrenzter Menge zu entnehmen. Ohne einen Cent dafür zu bezahlen. Seit Mitte der 1960er-Jahre kommen 20 % des Münchner Wassers zudem aus dem Loisachtal, aus vier Brunnen zwischen Farchant und Oberau. Hier muss die Stadt München beim Landratsamt Garmisch-Partenkirchen die Wasserentnahme zu den entsprechenden Bedingungen beantragen. Zu Spitzenzeiten bezieht sie zudem in geringem Umfang Grundwasser aus der Schotterebene.
Nach drei Jahren konstanter Preise erhöhen die Stadtwerke zum 1. Januar nun die Trinkwasserpreise. Begründung: In dieser Zeit seien die Kosten der SWM für Lohn, Trinkwasserschutzmaßnahmen sowie Instandhaltung und Modernisierung des Leitungsnetzes gestiegen. Die Preiserhöhung bedeutet nach einer SWM-Rechnung für den Münchner Durchschnittshaushalt (im Zehn-Familien-Haus; 96 Kubikmeter/Jahr; Zähler: Qn6) eine Erhöhung der Kosten für Trinkwasser um 7,36 Euro pro Jahr oder rund 61 Cent pro Monat.