Münchner Krautgärten gibt es seit 25 Jahren an den inzwischen verschiedensten Standorten über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Der 26. Krautgarten entsteht heuer hinter der Häuserreihe an der Hochlandstr. im Bereich zwischen Steinberger- und Johann-Emmer-Str. nördlich der Wohnbebauung. Elf interessierte Hobbygärtner fanden sich am Infoabend, den 19. Februar in der Freizeitstätte Dülfers ein und gründeten auch gleich voll Elan einen informellen, nicht eingetragenen Krautgartenverein. Da der betreffende Acker sich in rund 100 Parzellen zerteilen lässt, werden noch Hobbygärtner gesucht!
Die Münchner Krautgärten bieten die Möglichkeit, sich mit Gemüse und Salat aus dem Eigenanbau zu versorgen. Der Hobbygärtner hat beim Garteln nicht nur viel Bewegung an der frischen Luft, was an sich schon gesund ist, sondern er hat, da die Parzelle biologisch bewirtschaftet werden soll, ohne synthetischen Dünger und Pestizideinsatz, auch frische Beinahe-Bio-Produkte auf dem Tisch. (Beinahe deshalb, weil die Äcker aus konventioneller Landwirtschaft stammen, es sich also quasi um eine „Umstellungsfläche“ handelt.) Kinder lernen, wie viel Arbeit es macht, Gemüse heranzuziehen, auf dass sie dieses vielleicht mehr wertschätzen. Und nicht zuletzt sind die Krautgärten Orte, an denen Menschen sich austauschen, Tipps geben, gemeinsam Pflanzen bestellen und Gerätschaften nutzen.
Bis zu 100 Parzellen finden auf dem Acker Platz
Rund 4.500 qm ist der Acker für Krautgarten Nr. 26 groß. Er gehört einem Feldmochinger Bauern. Darauf passen, je nach Weganlage, an die 100 Parzellen, 30 oder manchmal 60 qm groß. Der Quadratmeter kostet ca. 2 Euro. Für ein Jahr!!!! Den endgültigen Preis legt der neue Krautgartenverein fest. Daraus wird dann vor allem die Pacht für das Grundstück und die jährliche Bodenbearbeitung an den Bauern entrichtet. Und eventuell werden davon noch gemeinsames Werkzeug sowie ein paar Handbrunnen angeschafft, wie sie bei anderen Krautgärten im Einsatz sind. Zudem womöglich eine Grundausstattung an Pflanzen und ein mobiler Weidezaun.
Fest eingezäunt werden darf der Krautgarten aus rechtlichen Gründen nicht, andererseits fürchten die engagierten Hobbygärtner aber schon heute die vielen gassigehenden Hundebesitzer. 80 seien das gewiss. Eventuell wird daher ein mobiler Weide-/Schafzaun notwendig entlang des Wegs. Der anwesende Bauer wie die beiden Projektverantwortlichen waren allerdings der Meinung, dass es auch ohne Zaun klappen müsste, zumal daneben eine stillgelegte Fläche ist … Die Erfahrung wird es weisen.
Der Boden ist dort sehr flachgründig, das Grundwasser liegt 4 bis 6 m unter Gelände. Handbrunnen sind anzeige-, aber nicht genehmigungspflichtig. Der Eigentümer ist damit einverstanden. Die Bodenprobe, die die Stadt München immer im Vorfeld eines neuen Krautgartens verlangt, war unauffällig. Und wenn die Pacht bis Mitte März bezahlt ist, kann es Anfang April, vorausgesetzt das Wetter spielt mit, losgehen mit dem Anlegen der Parzellen und dann steht dem gemeinsamen Garteln nichts mehr im Wege.
Sie haben Interesse, sich zu engagieren und eine Parzelle zu
bewirtschaften? Dann melden Sie sich bitte bei der Koordinationsstelle für Krautgärten, Angelika Ruhland: Tel. 08161/789413 e-mail: info@ruh-land-schaft.de