Im Jahr 2023 sind vom Baureferat in München rund 4.400 neue Bäume auf öffentlichen Flächen etabliert worden. Etwa 2.900 davon wurden neu gepflanzt und 1.500 Bäume haben sich in geschlossenen Gehölzbeständen durch Sämlingsaufwuchs zu Jungbäumen entwickelt. Fällen musste das Baureferat im Jahr 2023 insgesamt rund 2.350 Bäume – insbesondere im Zuge der regulären Baumpflegemaßnahmen auf öffentlichen Grün- und Verkehrsflächen und Friedhöfen.
Das Ziel der Baumpflegemaßnahmen ist es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und den wertvollen Baumbestand in Parks und Grünanlagen, auf Friedhöfen sowie auf Plätzen und entlang von Straßen zu pflegen und für die Zukunft dauerhaft gesund und artenreich zu erhalten. Dabei prüfen die Fachleute des Baureferats regelmäßig, ob die Bäume durch Krankheiten oder andere Einflüsse geschwächt oder beschädigt sind. Wo notwendig, müssen nicht mehr standsichere, kranke Bäume entfernt oder abgestorbene Äste eingekürzt werden – wie etwa jüngst entlang der Feldmochinger Str. geschehen.
Besonders auf Grünflächen mit Spiel- und Freizeiteinrichtungen und an öffentlichen Straßen, Plätzen und Wegen gilt es, möglicher Gefahr durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste vorzubeugen. Dabei zieht das Baureferat in vielen Fällen externe Gutachter hinzu, um überprüfen zu lassen, ob die betroffenen Bäume nicht doch erhalten bleiben können. In regelmäßigen Abständen ist es außerdem erforderlich, außerhalb der Vegetationsperiode Baumgruppen zu lichten, die zu dicht stehen. Das schafft Entwicklungsraum für junge Bäume.
Alle Bäume, die im Rahmen des laufenden Unterhalts gefällt werden müssen, werden ersetzt – Bäume an Straßen und Plätzen sowie freistehende Bäume in Grünanlagen und Friedhöfen in der Regel an gleicher Stelle. Viele Bäume stehen aber in dichten, oft waldartigen Gehölzbeständen. Dort hilft sich die Natur selbst, indem sich der Baumbestand auf natürliche Weise vermehrt. Durch den ständigen natürlichen Zuwachs vergrößert sich das klimawirksame Kronenvolumen der Bäume und vergrößert sich die als CO₂-Speicher dienende Holzmenge ohne Zutun. Der vorhandene Jungwuchs wird durch Pflegemaßnahmen gefördert, damit sich ein standortgerechter und genetisch vielfältiger Baumbestand entwickelt. Dieser ist besser gegen Krankheiten, Schädlinge, Hitze, Trockenheit und Stürme geschützt. Jährlich entwickeln sich auf diese natürliche Weise rund 1.500 neue Bäume.
Neue Baumstandorte werden mit einem großen Wurzelraum hergestellt. Die Baumgruben befüllt das Baureferat mit speziellem, nach wissenschaftlichen Kriterien entwickelten Substrat. In den großzügig dimensionierten Gruben können große Mengen an Niederschlagswasser gespeichert werden, bis zu 12.000 Liter. So steht den Bäumen auch in längeren Trockenperioden Feuchtigkeit zur Verfügung. Dadurch werden bestmögliche Voraussetzungen geschaffen, damit sich die jungen Stadtbäume auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen gut entwickeln können.
Wichtig ist auch die Auswahl geeigneter Baumarten für den jeweiligen Standort. Dabei greift das Baureferat nicht nur auf einschlägige fachliche Empfehlungen zurück, sondern führt dazu auch eigene Untersuchungen im Stadtgebiet durch.
Baumkrankheiten
In naturnahen und waldartigen Bereichen bleibt das Eschentriebsterben – eine Pilzkrankheit, die die im Stadtgebiet weit verbreiteten Eschen befällt – eine besondere Herausforderung. Durch diese in ganz Mitteleuropa und darüber hinaus verbreitete Krankheit bildet sich zunächst Totholz in der Baumkrone, im weiteren Verlauf schädigt sie das Wurzelwerk. Die betroffenen Bäume sind dann nicht mehr standsicher. In waldartigen Bereichen der Grünanlagen und in den städtischen Friedhöfen gibt es viele Fichten. Sie sind besonders anfällig für den Borkenkäfer. Müssen diese Bäume gefällt werden, dann pflanzt das Baureferat weniger empfindliche, klimaresiliente Arten wie Weiß-Tannen, Douglasien oder geeignete Laubbäume nach.