Der Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat beschlossen, die Idee einer Seilbahn am Frankfurter Ring nicht mehr länger zu verfolgen. Eine Machbarkeitsstudie des Mobilitätsreferats hatte zuvor ausgelotet, welche neue Möglichkeiten es geben könnte, um die Verkehrssituation am Frankfurter Ring zu verbessern. Sowohl die Vorzugsvariante der Machbarkeitsstudie zwischen Fasanerie und Studentenstadt als auch die Trasse von Studentenstadt nach Unterföhring sind nach Einschätzung des Gutachterteams kostspielig, haben dabei aber nur verhältnismäßig geringen verkehrlichen Nutzen. Der Stadtrat hat das Mobilitätsreferat aber beauftragt, weiter zu prüfen, ob es im Stadtgebiet, etwa in Verbindung mit der Region, Strecken gibt, auf denen eine Seilbahn einen verkehrlichen Nutzen bei vertretbaren Kosten bringen könnte.
Verglichen wurden eine Seilbahn, eine Straßenbahn und eine Expressbuslinie. Die Studie hat ergeben, dass eine Seilbahn am Frankfurter Ring technisch grundsätzlich realisierbar und auch städtebaulich und naturräumlich integrierbar wäre. Allerdings brächte eine Seilbahn kaum neue Fahrgäste im Vergleich zu den untersuchten Alternativen Tram und Expressbus. Dafür sind die Kosten mit geschätzt 433 Millionen Euro ausgesprochen hoch. Gleiches gilt für die Strecke zwischen Studentenstadt über die Isar nach Unterföhring: Auch hier stehen hohe Kosten von zirka 160 Millionen Euro einem vergleichsweise geringen verkehrlichen Nutzen gegenüber. Für die Studie wurden neun Streckenvarianten begutachtet. Die knapp elf Kilometer lange Strecke entlang des Frankfurter Rings zwischen dem S-Bahnhöfen Fasanerie und Unterföhring weist für die Seilbahn mit 23.000 Fahrgästen/Tag das größte Fahrgastpotenzial auf. Daher wurde sie als Vorzugsvariante vertieft untersucht. Es wurden unter anderem Straßenquerschnitte und die Situierung von Umlenkbauwerken geprüft, außerdem zum Beispiel mögliche Abschattungen durch Stationsbauten oder Kabinen sowie eventuelle Sicht- und Geräuschbelastungen der Anwohnerschaft. Die Studie wurde zur Hälfte vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) bezuschusst. Die Stadtwerke München GmbH und weitere städtische und staatliche Fachstellen waren eingebunden.