Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, die Noten sind gemacht – da hat die ganze Schulfamilie mal Zeit für aufwendigere Extras und besondere Aktionen. So auch die Grundschule an der Waldmeisterstr., die Anfang Juli im Theatersaal des Augustinums das Musical „Schule“ dreimal zur Freude der Kinder, (Groß)Eltern, Geschwister … wie der Heimbewohner aufführte. Geschrieben hat die Songs wie die verbindenden Texte, vorgetragen von zwei Kindern, Julia Kunz-Busquets. Sie hat das kleine Musical auch zusammen mit Konrektor Christian Filo, der den Takt vorgab und auf die richtigen Einsätze achtete, auf die Bühne gebracht.
Im vergangenen Jahr bei der Einweihung der neu errichteten Grundschule an der Waldmeisterstr. war auch der neue Schulsong von Julia Kunz-Busquets erstmalig erklungen. Die Mutter von zwei Kindern ist an sich Juristin und bei einem Münchner Startup für Vertragsgestaltung zuständig, spielt aber schon, seit sie 8 Jahre alt ist, Klavier und komponiert Lieder, seit sie 12 Jahre ist. Auch leitet sie einen Chor. Musik als Ausgleich für die etwas trockene Alltagsmaterie.
Weil ihr die Arbeit mit den Kindern im vergangenen Jahr so viel Spaß machte und im Lehrerkollegium zahlreiche musikbegeisterte Lehrer sind – Susanne Leistner, die Klassleitung der 1c, etwa spielt Querflöte und Julia Mair, Klassleitung der 2a, Geige –, hat sich Kunz-Busquets in den letzten Sommerferien überlegt, welches musikalische Projekt sie als nächstes mit den Kindern angehen könnte. Bei der Recherche fiel ihr auf, dass es zwar viele tolle Musicals gibt, aber die meisten gar nicht das thematisieren, was Grundschüler beschäftigt. Themen wie „‚Ich komm in die Schule‘ – aber was, wenn ich dort keine Freunde finde, wenn ich etwas nicht kann …?“ Kunz-Busquets Songs, geschrieben aus der Perspektive der Kinder, drehen sich um den Schulalltag und das rechtzeitige morgendliche Ankommen (Ding, dong, gleich geht’s los, wenn Du jetzt erst ankommst, bist du echt spät dran …“), um Freundschaften, aber auch Einsamkeit, Mobbing, den Stress mit dem Übertritt und dem „Grundschul-Abitur“. So sollen die Songs die Schüler zum Nachdenken anregen und Mut machen, stets sie selbst zu sein („Drache“). Und das Lied „Wurzeln und Flügel“ richtet sich an die Eltern, die ihren Kindern vor allem Wurzeln und Flügeln geben sollen für ein gutes Leben, und Geborgenheit, wenn sie einmal nicht mehr weiter wissen. Kein Wunder, dass alle Kinder höchst engagiert mitmachten und begeistert die Lieder vortrugen. Der Schlussapplaus war ihnen sicher.