Die Gastwirtschaft samt Biergarten am Fasaneriesee kommt einfach nicht in ruhigeres Fahrwasser. Mit dem Pächterwechsel Anfang des Jahres gab’s Wirbel um die Größe des Biergartens und nun hat der neue Pächter das Handtuch geworfen. Das Wirtshaus bleibt vorerst bis Ende des Jahres geschlossen. Was ist los?
Anfang des Jahres hatte sich bei einem Wirtswechsel herausgestellt, dass der Biergarten, mit 220 qm seit 40 Jahren im Betrieb, so gar nicht genehmigt ist. Dabei hatte es in den letzten 40 Jahren nie eine Beanstandung gegeben, trotz mehrmaliger Pächterwechsel. Es half alles nichts, der Amtsschimmel wieherte, der neue Wirt musste eine zeitlang den größten Teil des Biergartens absperren. Das bedeutete für ihn erhebliche finanzielle Einbußen. Die Kleingärtner, die um ihr Vereinsheim fürchteten, holten sich Hilfe beim BA 24, sprachen bei der KVR Bezirksinspektion Nord sowie bei der LBK vor. Letztlich einigte man sich darauf, dass die Gartenpächter möglichst schnell den Biergarten legalisieren und der Wirt inzwischen diesen im alten Umfang nutzen könne. So geschah es. Die Gartler, die drohende Schließung des Biergartens durch das KVR vor Augen, beauftragten rasch einen Architekten, der Ende Juni einen Bauantrag bei der LBK einreichte. Der Bescheid lässt auf sich warten.
Inzwischen ging’s jedoch an der Wirtsfront bergab. Bei der Bewerbung um die Pacht hatten die Betreiber angegeben, die Gaststätte als Familienunternehmen führen zu wollen, man besitze langjährige gastronomische Erfahrung. Außerdem bringe man ausreichend qualifiziertes Personal mit, hauptsächlich Familienangehörige und Bekannte, so wurde versprochen. Anfangs lief der Betrieb recht gut, mit kleineren Einschränkungen wegen Personalmangels. Doch dann gab es unter den Familienmitgliedern offensichtlich Divergenzen und immer mehr kündigten. Was sich negativ auf den Service auswirkte, worauf die Gäste in der Folge ausblieben. Auch war’s offensichtlich mit der versprochenen „langjährigen gastronomischen Erfahrung“ nicht so weit her, zumindest nicht bei allen. Doch ohne das notwendige Maß an Erfahrung und Fachwissen, dazu noch ein wechselhafter Sommer … Der Pächter musste die Reißleine ziehen und kündigte den Vertrag zum 30. September.
Die Kleingärtner haben zwar einen neuen Pächter ab 2025 gefunden, einen erfahrenen Gastronomen. Aber der kommt nur unter der Voraussetzung, dass der Bauantrag für den Biergarten genehmigt wird. Es bleibt spannend.