Denn die Eschen, die dort seit Jahrzehnten stehen, seien größtenteils nicht mehr verkehrssicher gewesen, teilte die Behörde dem Lokal-Anzeiger auf Nachfrage mit.
Und weiter war vom Zuständigen zu erfahren, dass bis vor rund 15 Jahren über die Bäume eine oberirische Stromleitung geführt habe und man deshalb die Bäume regelmäßig kappte. Nachdem die Stromleitung unter die Erde verbracht wurde (offensichtlich eine Fehlinformation im Amt, wie an den Bildern zu erkennen ist), habe die ältere Grundstücksbesitzerin schlagartig nichts mehr gemacht. Das habe allerdings zur Folge gehabt, dass immer wieder Äste abbrachen und mehr oder weniger alle Bäume bruchgefährdet waren – ein Unding, das die Untere Naturschutzbehörde nicht hinnehmen konnte, da die Bäume sehr nahe an der Straße stehen und darauf auch ein Bus verkehrt. Der neue Besitzer musste daher handeln und schaltete eine Fachfirma ein, die beim Rückschnitt auf die alten Schnittstellen zurückging. Zudem hat er, gleichfalls in Absprache mit dem Referat, jeden zweiten Baum der eng stehenden Baumreihe herausnehmen lassen, denn geplant ist nun, längerfristig eine zweite Baumreihe hochzuziehen, etwa zwei Meter hinter der jetzigen im Grundstück des Eigentümers und im angemessenen Abstand zum Gehweg, um auf diese Weise „die Kulisse der Baumreihe“ langfristig zu erhalten. Durch die Auslichtung sollen die neuen Bäume dahinter mehr Licht erhalten und über die Jahre, wenn sie größer sind, sollen die vorderen Bäume komplett gefällt werden, so jedenfalls sieht es der mit der Behörde abgestimmte Plan vor. Mal sehen, ob im nächsten Jahr wirklich neue Bäume gepflanzt werden!
Soweit der Text vom vergangenen Jahr.
Neue Bäume sind bislang noch nicht gepflanzt worden, dafür sind am 28. April 2014 nun offensichtlich alle Bäume gefällt worden, so wurde uns zumindest aus der Fasanerie berichtet. Wir haben inzwischen versucht, die Untere Naturschutzbehörde für eine Stellungnahme zu erreichen – bislang vergebens. Doch wir bleiben am Ball und halten Sie auf dem Laufenden!
Der neue Besitzer des Gestüts Ludwigsfeld kommt aus dem 24. Stadtbezirk und kennt sich darum örtlich sehr gut aus. Will er nun einen Bauboom entfachen, wie manche argwöhnen?
Unser Autor Reinhard Krohn, der bereits drei Teile zur Geschichte des Gestüts verfasst hat und sich in einem weiteren Teil mit der jüngeren Geschichte sowie mit der Zukunft des Gestüts befasst hat – diese Teile erscheinen in Ausgabe 11 und 12 des Lokal-Anzeiger -, sprach dabei auch mit dem neuen Besitzer. Der erklärte, nicht die Absicht zu haben, auf seinem neuen Grund und Boden einen Bauboom zu entfachen, wiewohl auf Flächen des Gestüts höheres Baurecht bestehe. Vielmehr soll alles natürlich und mit viel Grün erhalten oder so, wie es zuvor gewesen war, wieder hergestellt werden, versichert der Besitzer. Um seine feste Absicht auch für künftige Jahre festzuschreiben habe er sogar die übernommenen Grünflächen zwischen dem Gestüt und der Fasanerie als Ausgleichsflächen für die künftige Siedlung am Schnepfenweg frei gegeben. Seine Absicht, die Baumreihe entlang der Straße Am Blütenanger ganz zu entfernen und diese durch Neuanpflanzungen zu ersetzen, fand leider nicht die Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde. Die daraufhin so unschön gekappten Bäume, die zu Verständnislosigkeit und Empörung bei einigen Fasanerieern führte, waren viele Jahre lang nicht mehr gepflegt, heißt geschnitten worden. Nach einhelliger Meinung von Fachleuten konnten von diesen Bäumen bei stärkeren Windlagen durchaus Gefahren für Passanten und Fahrzeuge der Straße durch den Abwurf von Totholz ausgehen.
Nun ja, inzwischen sind diese Bäume nun ja doch komplett entfernt worden!