
So genossen die vielen Zuschauer die herrlichen Temperaturen, die ihnen das alljährliche Warten auf den Festzug sehr angenehm machten. Denn natürlich mussten wir wieder ausgiebig warten – um 11.10 Uhr sah man die letzten Zugteilnehmer gemächlich gen Süden zum Aufstellplatz reiten! Da war es klug gehandelt von Pfarrer Kurzydem, dass er erst kurz nach 11 Uhr mit seinem pastoralen Team und den Ministranten zum Podest vor dem Feldmochinger Marienplatz kam.
Um 11.15 Uhr kündigte sich der Festumzug mit 33 Kutschen, Wagen und Gespanne durch die Fanfaren des Spielmannszugs Gernlinden an. Nach der kurzen Andacht hielt Stadtrat Alexander Reissl, der OB Ude vertrat, eine knappe Ansprache. (Trotz bevorstehender Kommunalwahlen glänzte der OB-Kandidat der SPD, Dieter Reiter, durch Abwesenheit, während es sich der OB-Kandidat der CSU, Josef Schmid, nicht hatte nehmen lassen, zu kommen und fröhlich zu winken. In den „Politiker“-Kutschen ferner zu sehen: von der CSU der Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer, die Landtagsabgeordneten Mechthilde Wittmann und Joachim Unterländer sowie Bezirksrat Rainer Großmann; SPD-seitig: die Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz, die Stadträte Heide Rieke und Reinhard Bauer sowie der BA-Vorsitzende Markus Auerbach.)
Danach setzte sich der Zug wieder in Bewegung und Pfarrer Kurzydem segnete ausgiebig die Gespanne – er brauchte sogar einen zweiten Weihwasserkessel! Und dann wäre eigentlich sein große „Auftritt“ gewesen. Doch mit dem Ausritt hoch zu Ross wurde es nichts. Denn das „Pfarrer-Pferd“, wiewohl vor ein paar Tagen noch fest zugesichert, war nicht gekommen. Und auch der Trachtenverein Riadastoana lernte die Kapriolen von Pferden kennen: Anfangs fuhren die Trachtler noch vierspännig, dann musste der äußerst rappelige Hengst samt Partnerin ausgespannt werden!
Und einen Zwischenfall gab’s beim Jubiläum auch noch: Eine ältere Zuschauerin, die einen Schwächeanfall erlitt, sackte so unglücklich zu Boden, dass sie mit der Nase an einen Gartenpfosten stieß, sich dabei wohl die Nase brach und einen Rettungswagen brauchte. Der musste sich dann zwischen die Kutschen, die Kapellen und die Reiter im Schritttempo zum Lechmeierhof durcharbeiten! Gott sei’s gedankt ohne weiteren Zwischenfall, so dass der gelungene Tag dann allgemein im Zehentmeierhof bei Speis, Trank, Musik und schönstem Oktoberwetter ausklingen konnte.