Am 8. März 2026 hätte er seinen 89. Geburtstag feiern können, nun haben wir erfahren, dass Peter Frankl am vergangenen Donnerstag gestorben ist. Jahrzehntelang, vom jungen Burschn bis ins gesetzte Alter, brachte er sich für andere Menschen und für das Wohl der Allgemeinheit ehrenamtlich ein und bereicherte mit seinem Wirken die Gesellschaft. Die Beerdigung ist am Donnerstag, den 18. Dezember um 8.30 Uhr in St. Peter und Paul.
Peter Frankl hatte am 8. März 1937 als erstes Kind des jungen Paares Regina und Peter Frankl auf dem Feldmochinger Freihof das Licht der Welt erblickt. Hier wuchs er mit einer Schwester und vier Brüdern auf. Die Schule in Feldmoching besuchte er von 1943 bis 1951 und natürlich ministrierte er auch ein paar Jahre. Wie es auf einem Bauernhof seit Generationen und auch damals ganz normal war, waren Peter Frankl und seine Geschwister von Kindesbeinen an in die tägliche Arbeit eingebunden. Nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, machte er eine landwirtschaftliche Lehre, die er 1960 erfolgreich beendete. Doch sein weiterer Lebensweg sollte es nicht vorsehen, dass er als ältester Sohn den Franklhof übernahm. Er ließ sich vielmehr in der Spiritus-Brennerei Aschheim zum Brennermeister ausbilden. Aber auch diesen Beruf übte Frankl später nicht aus. Denn er entschied sich, nach Feldmoching zurückzukehren, wo er 1965 Angestellter bei der Raiffeisenbank Feldmoching wurde, die damals Bankdirektor Johann Hölzl leitete. Hier wurde Frankl bald Lagerist und später Lagerhalter im Raiffeisen-Lagerhaus. Eine schwere Erkrankung im Sommer 1996 zwang ihn, sein Berufsleben zu beenden. Er war rund 30 Jahre lang ein vielschaffender und besonders im Kundenkreis seiner bäuerlichen Berufskollegen stets geachteter Raiffeisen-Mann gewesen.
Die Politik hatte es ihm früh angetan
Seit der Jugendzeit brachte sich Frankl daneben in die Lokalpolitik ein. Hierin sah Frankl – trotz Familie, Beruf und Vereinsaktivitäten – seine persönliche Bürgerpflicht.
Mit 16 Jahren wurde er Mitglied der Jungen Union und entwickelte sich zu einem engagierten Orts- und Regionalpolitiker. Mit seiner Volljährigkeit im Alter von 21 Jahren wurde Frankl am 27. Februar 1958 – unter dem Ortsvorsitzenden Max Kratzer – Mitglied im CSU-Ortsverband Feldmoching. 1974 wählte ihn der Ortsverband zum 1. Vorsitzenden. Ein Amt, das Frankl bis 1999, also rund 25 Jahre lang, ununterbrochen innehatte. Nach seinem Ausscheiden aus der Vorstandschaft ernannte ihn der Ortsverband „für hervorragende Verdienste für die CSU Feldmoching und im Münchner Norden sowie für die gesamte Bevölkerung“ zum Ehrenvorsitzenden.
1969 kandidierte der 32-Jährige erstmals für den damaligen 33. Bezirksausschuss, auf dass er die nächsten drei Jahrzehnte bis 1999 immer in vorderer Reihe dieses Gremiums stand und die Politik im Stadtbezirk maßgeblich mitgestaltete. Auch damals schon galt es in der Politik, dicke Bretter zu bohren: der Rangierbahnhof; die Beseitigung der schienengleichen Bahnübergänge in Feldmoching und der Fasanerie; die Einrichtung einer Busanbindung von Feldmoching nach Ludwigsfeld und Karlsfeld; der Bau der Mehrzweckhalle wie die Bezirkssportanlage an der Lerchenauer Str.; die Legalisierung der Siedlungen Schwarz- und Kaiserhölzl sowie hinter der Ruderregatta; die in den 1990er-Jahren sehr kritisierte Bebauungsvorlage für die Bergwachtsiedlung … Auch die Olympia-Ruderregatta beziehungsweise die „Kämpfe“ davor haben Frankl Nerven und Kraft gekostet. Viele Menschen erinnern sich gewiss noch an die Monate der Abwehr einer geplanten Mülldeponie im „landschaftsgeschützten“ Terrain nördlich des Würmkanals. Auch setzte sich Frankl, um Feldmoching und andere Viertel des Stadtbezirks zu entlasten, im Rahmen des Verkehrskonzepts München Nord für den Anschluss der Schleißheimer Str. an die A99 ein. Ohne eine Untertunnelung war dies jedoch schon damals politisch nicht durchsetzbar. Schließlich gehört an dieser Stelle auch der Hinweis auf die Verdienste Frankls bei den parteiübergreifenden Bemühungen zur Verlängerung der U2 nach Feldmoching.
Die Bilanz der politischen Arbeit des Jubilars und seiner Mitstreiter im BA kann sich durchaus sehen lassen. Für seine langjährige Mitarbeit im Bezirksausschuss ehrte die Landeshauptstadt Peter Frankl am 2. Juli 2000 mit der Medaille in Silber „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“.
Vereine bereicherten sein Leben
Bei den vielen Facetten seines Lebens spielten die Ortsvereine in Feldmoching, aber auch im Stadtbezirk eine herausragende Rolle. Ihnen widmete er sich mit viel Einsatz und Hingabe, um sie politisch zu fördern und ihnen ihre gesellschaftlichen Aufgaben, besonders für die Jugend, zu ermöglichen.
Die Kirchen- und Volksmusik stand bei Frankl dabei ganz oben. Am 1. Januar 1952 wurde der damals gerade einmal 14-jährige Frankl jüngstes Mitglied im Kirchenchor von St. Peter und Paul, der damals von Kirchenmusiker Raphael Rucker geleitet wurde. In Januar 2015 jährte sich deshalb seine stets aktive Mitgliedschaft zum 65. Male. Im Januar 2012 ehrte das Erzbischöfliche Ordinariat den Jubilar bereits anlässlich seiner 60-jährigen aktiven Mitgliedschaft im Kirchenchor mit einer Urkunde für seine Verbundenheit mit der kirchlichen Chormusik. Dem Männergesangverein Feldmoching gehörte Frankl als aktiver Sänger seit dessen Gründung an. 1969 wurde der 32-jährige Frankl auch Mitglied im katholischen Männerverein St. Peter und Paul, in den er sich in christlicher Verwurzelung und Verbundenheit zu den Traditionen der katholischen Kirche aktiv einbrachte.
Auch das Sportschützenwesen lag ihm am Herzen. Nur wenige Monate nach Gründung der Schützengesellschaft Hubertus Feldmoching wurde Frankl noch im Gründungsjahr 1958 Schützenmitglied. 1967/68 brachte er es sogar zum Schützenkönig! Der Jubilar war ferner seit 1974 langjähriges und treues Mitglied im Heimatverein Edelweiß und natürlich lebte er ab 1991 seine enge Verbundenheit zur Heimat auch im Kulturhistorischen Verein Feldmoching auf dem Gfild aus. Reinhard Krohn














Ihre Meinung?