Es hat einige Wochen gedauert, bis die demontierte Maria wieder daheim in Feldmoching war. Zuerst sollte sie ganz bestimmt zu Allerheilgen, also am 1. November, wieder da sein. Dann folgte der Termin zum Volkstrauertag am 17. November. Nun also ein Tag später. Was soll`s.
Gegen Mittag rollte zuerst ein großer Lastenkran an und nahm Aufstellung auf dem kleinen Parkplatz neben dem alten Waage-Häusl (dort wo nun der Metzger Woite ist). Derweil machten sich die Leute der Firma Haber & Brandner, Metallrestaurierungen aus Regenburg/Berlin daran, die sorgfältig verpackte und mit Gurten gesicherte Skulptur auf einem Lieferwagen auszupacken und für den Lufttransport per Kran vorzubereiten.
Dann ging alles recht schnell. Der Kranwagen mit seinem Ausleger bis zu 30 m hob die Skulptur in die Lüfte und ließ sie über den Wipfeln der Linden auf ihre Säule zuschweben. Dort wurde sie fest verschraubt und von Verpackungsresten wie auch von den Tragseilen befreit.
Es ist eine Freude, die restaurierte Maria in strahlendem Gold nun wieder auf der Säule betrachten zu können. Möge sie nun dort in den nächsten Jahrzehnten wieder allen Witterungs- und Umweltunbilden widerstehen. Ihre letzte Restaurierung liegt bereits 40 Jahre zurück.
Einiges über die Skulptur wissen wir inzwischen besser: Sie ist genau 140 cm hoch und wiegt rund 90 kg. Und: Sie wurde für ihre Aufstellung in Feldmoching am 15. August 1897 nicht, wie immer wieder mal behauptet wird, aus Bronze, sondern aus Zinkguss gefertigt. Also aus genau demselben Material wie die vier Reliefs im oberen Teil des Sockels.
Die im Auftrag der Unteren Denkmalschutzbehörde im Referat für Stadtplanung und Bauordnung ausgeführten Restaurierungsarbeiten waren gründlich und sollten nun wieder Jahrzehnte halten. Zuerst wurde die Skulptur schonend gestrahlt, um das Material freizulegen. Dabei stellte sich heraus, dass die Skulptur mehrere Risse aufwies, die zuerst spezialgelötet werden mussten. Dem folgten insgesamt vier äußere und innere Beschichtungen. Der letzte Gang war dann die Neuvergoldung. Für die gesamte Skulptur wurden gerade einmal 2 bis 3 Gramm Blattgold verarbeitet! Aber man bedenke, dass man für die Vergoldung der 4 m hohen Bronzestatue des Friedensengels (errichtet zwischen 1896 und 1899) an der Prinzregentenstr. auch nur 96 Gramm Blattgold benötigte.
Mit der Rückkehr der Marienskulptur sind die Restaurierungsarbeiten an den vier Feldmochinger Gedenkstätten für die Opfer der Kriege beendet.