Lag’s am regnerischen Wetter? An der Fußballweltmeisterschaft? Am Konzert von Rod Stewart in der Olympiahalle? Oder sind im Münchner Norden wirklich so wenige an klassischer Musik interessiert? Jedenfalls hätte man den Laienmusikern etwas mehr Publikum gewünscht. Dem Konzert lauschten unter anderem Bezirksrat Rainer Großmann, Richard Fritsch vom Verein Stadtteilkultur 2411 sowie der BA-Vorsitzende Markus Auerbach, der Ehrenvorsitzende und Gründer des Orchesters Siegfried Grohmann und der Komponist Herbert Baumann, von dem das Orchester schon mehrfach Werke aufgeführt hat und der seinen Lebensabend im Augustinum verbringt.
Nach einem Werk von Henry Purcell („Spielmusik zum Trauerspiel Abdelazar“) interpretierte das Orchester die Peer-
Gynt-Suite von Edvard Grieg, darunter die Stücke „Morgenstimmung“, „In der Halle des Bergkönigs“ und „Solvejgs Lied“, die so oft in der Werbung, im Film und Fernsehen verwendet werden, dass auch Nicht-Konzertgänger sie kennen. Nach der Pause gab’s noch Joseph Haydns Sinfonie Nr. 101, der der Wiener Notenherausgeber damals den Beinamen „Die Uhr“ gab, weil er im 2. Satz das Ticken einer Uhr zu vernehmen meinte. Die hörte man zwar irgendwie nicht, aber so ging es schon 1928 den Zuhörern einer Toscanini-Aufführung, bei der sich ein Besucher anschließend im Künstlerzimmer bitter beim Maestro beschwerte, die Uhr nicht vernommen zu haben.