Der Zebrastreifen über die Dülferstr. auf Höhe des Aldi ist eine gute Sache. Ganz gewiss. Seitdem kommen die Anwohner im Viertel östlich der Bahn in jedem Fall zügiger als früher über die gerade morgens und abends viel befahrene Dülferstr. Auch wurde damit die gerade für ältere Menschen und Kinder oft unübersichtliche verkehrliche Gemengelage entschärft: da lauert auf dem Aldiparkplatz ein Auto, um schnell herauszustechen, wenn sich eine Lücke in der Autoschlange auftut; von der „großen Unterführung“ kommend blinken die Autofahrer oft schon, auf dass man meinen möchte, sie biegen in den P&R-Parkplatz beim Aldi ein, doch nein, das Blinken gilt erst der Ratoldstr.! All dies muss nun bei der Querung via Zebrastreifen nicht mehr bedacht werden. Doch in Sicherheit darf man sich dadurch keinesfalls wiegen.
Vor ein paar Wochen wäre ein Schulbub auf dem Zebrastreifen beinahe von einem Raser überfahren worden, der partout nicht abbremsen wollte und auch die Autorin dieser Zeilen konnte sich dieser Tage nur noch durch einen beherzten Sprung in die gegenüberliegende Wasserpfütze vor einem Auto-Rowdy aus FFB in Sicherheit bringen. Keine Einzelfälle. An den hiesigen Bezirksausschuss waren schon mehrmals ähnliche Klagen herangetragen worden, so dass er die zuständige Polizei-Inspektion gebeten hatte, den Zebrastreifen doch genauer zu kontrollieren. Was in den letzten Wochen mit teilweise bis zu vier Polizeistreifen auch geschah. Das Ergebnis? Ernüchternd, wie Rupert Stegherr von der PI 43 berichtet. Es sei ständig vorgekommen, dass am Zebrastreifen nicht angehalten wurde. „Wir sind teilweise selbst fast überfahren worden.“ Doch das Autokennzeichen alleine nicht genügt, um ein solch grobes Fehlverhalten zur Anzeige zu bringen. Man braucht auch eine genaue Personenbeschreibung. Und deshalb jagte die Polizei auch bei den Kontrollen hinter den Rowdys hinterher, um sie auf frischer Tat zu schnappen.
Stegherrs Fazit: „Eigentlich gehört an die Kreuzung Ratold-/Dülferstr. eine Bedarfsampel hin“. Was den angenehmen Nebeneffekt hätte, so der Polizist weiter, dass auch die Autofahrer aus der Ratoldstr. vernünftig in die Dülferstr. einfahren könnten. Derzeit geschieht dies ja oft mit quietschenden Reifen, um eine kleine Lücke im Verkehrsstrom an der Dülferstr. auszunutzen. Und wer endlich am Durchstarten ist, hält eben ungern ein paar Meter weiter am Zebrastreifen schon wieder an.