Überprüft werden sollten bei einer Machbarkeitsstudie, so schreiben die Grünen in ihrem Stadtratsantrag, auch rechtliche Aspekte (u. a. die Möglichkeit von Grunddienstbarkeiten, Bayerisches Eisenbahn- und Seilbahngesetz – BayESG). Denn bei besonderen Problemlagen seien Seilbahnen, so heißt es in der Begründung der Grünen, geeignet, das aus S-/U-, und Trambahnen sowie Bussen bestehende öffentliche Verkehrssystem sinnvoll zu ergänzen. Eine Seilbahn von Garching-Hochbrück zur U-Bahn Dülferstr. benötige rund 15 min. und verbessere damit die Verbindung vom BMW-Forschungszentrum FIZ zum TU-Standort Garching erheblich. Auch für Pendler bestünde hier auf Grund der kurzen Wartezeiten bei einer Seilbahn ein attraktiver Umsteigepunkt. Eine Überfahrung der Autobahn und sonstiger meist unbebauter Grundstücke dürfte sich im Wege von Grunddienstbarkeiten erwirken lassen.
Nicht weniger futuristisch klingt der gemeinsame Stadtratsantrag von SPD und CSU zur Kabinenbahn. Andernorts seien diese führerlosen, auf festen Trassen pendelnden Bahnen bereits in Betrieb: am Düsseldorfer Flughafen beispielsweise, oder in London mit der „Docklands Light Railway“. Auch am Münchner Flughafen werde eine ähnliche Lösung realisiert, um Passagiere zum neu gebauten Satelliten zu bringen, so heißt es in dem Antrag, der am 25. November in den Stadtrat eingebracht wurde.
Vorstellbar wäre der Bau einer schienengebundenen Kabinenbahn insbesondere im Münchner Norden, so heißt es in dem Antrag weiter, im Zusammenhang mit der Erweiterung des BMW-Forschungszentrums „FIZ Future“. Deshalb solle die Stadtverwaltung den Autokonzern sowie das angrenzende Umland in die Prüfung mit einbeziehen.
Die Vorteile der Kabinenbahnen: Sie konkurrieren nicht mit dem Straßenverkehr, sind vergleichsweise günstig in der Herstellung und im Betrieb und sie bringen die Fahrgäste direkt zum Ziel – ohne vielfache Zwischenstopps, wie sie eine Tram einlegen würde. Seilbahnen sind mit dem Antrag von SPD und CSU übrigens nicht gemeint.
Dazu SPD-Fraktionschef Alexander Reissl: „Am FIZ Future werden 15.000 neue Jobs entstehen, dann haben wir dort insgesamt 40.000 Arbeitsplätze. Eine Kabinenbahn könnte dazu dienen, die Berufspendler zum Beispiel aus dem Dachauer Raum an der Stadtgrenze abzufangen. Jetzt fahren sie überwiegend mit dem Auto zur Arbeit. Für den Münchner Norden würde das eine Verkehrsentlastung mit sich bringen. Und für die Pendler wäre eine Kabinenbahn eine bequeme und rasche Alternative zum Stop-and-Go-Verkehr auf der Straße.“ Und CSU-Fraktionschef Hans Podiuk: „Wenn sich Kabinenbahnen für den Münchner Norden als tragfähige Lösung erweisen, sollten wir uns dieser Technik nähern und bedienen.“