Die Grünen fragen nach den Kosten für Bau und Betrieb der Tunnel sowie nach den verkehrlichen Konsequenzen für das benachbarte Straßennetz und andere Ringabschnitte. Insbesondere über neu induzierten Verkehr und eventuelle Verdrängungsprozesse zulasten des Öffentlichen Verkehrs soll berichtet werden. Der Bericht soll außerdem eine detaillierte Darstellung der ökologischen Ergebnisse der Tunnel beinhalten: eine energetische und CO2-Gesamtbilanz, eine Untersuchung der emittierten Schadstoffe an den Tunnelmündern und die prognostizierte und tatsächliche Lärmbelastung an der Oberfläche. Auch über die sozialen Auswirkungen, die in der Nähe von Tunnelbauten durch Wertsteigerungen und entsprechende Verdrängungsprozesse einsetzen, soll der Bericht Auskunft geben.
Im weiteren Verlauf des Antrags wird der Leser denn doch etwas hellhörig. Da heißt es weiter, dass die Entscheidung einen maßgeblichen Einfluss auf den künftigen städtischen Haushalt haben wird. Denn im Haushalt für 2014, der ein Investitionsvolumen von 783 Mio. Euro aufweise, seien für den Ausbau des Mittleren Rings lediglich 44 Mio. Euro eingeplant gewesen. Doch nicht nur diese in der Diskussion stehenden Straßenbauprojekte ständen in Konkurrenz zueinander. Es gebe noch weitere konkurrierende Verkehrsprojekte:
U9: 1 Milliarde Euro (brutto)
Tunnel Daglfing: 850 Mio.
U4/U5-Verlängerung nach Pasing und Englschalking: 650 Mio. Euro
Verlängerung Schleißheimer Str. zur A99: 200 bis 400 Mio. Euro.
Nachdem es für keines dieser Projekte wohl einen Zuschuss vom Bund und/oder Freistaat geben werde – alle sind nach der derzeitigen Rechenpraxis nicht förderfähig –, muss alles die Stadt alleine stemmen. Nicht zu vergessen die maroden Schulen und Kliniken, der Gasteig, der Konzertsaal…
Da kann man sich leicht vorstellen, welches Projekt als erstes hinten runter fällt! Die Folge davon wäre, dass die Anwohner der Schleißheimer Str. auf nicht absehbare Zeit eine Verkehrslawine zu ertragen hätten, wenn denn die Anbindung an die A99 weiter forciert wird.