Derzeit sind es 44 Kinder verschiedenster Nationen, die tagtäglich vor der Schule im Raum der Mittagsbetreuung ein gesundes Frühstück bekommen. Die Eltern dieser Kinder sind, aus welchen Gründen auch immer – aufgrund psychischer Probleme, weil sie im Schichtdienst arbeiten oder weil sie mit jedem Cent rechnen müssen, auf dass sie froh sind, sich das Frühstück für ein Kind sparen zu können –, nicht dazu in der Lage, ihrem Nachwuchs ein gesundes Frühstück für einen erfolgreichen Start in den Schullalltag zuzubereiten und ihnen ein Pausebrot in den Schulranzen zu packen. Damit die Kinder dennoch nicht hungrig die Schulbank drücken, springt die Deutsche Lebensbrücke seit 2010 ein. Der 1989 gegründete gemeinnützige Verein, der heuer sein 25-jähriges Bestehen feierte, setzt sich vor allem in Deutschland, aber auch in Europa für arme und kranke Kinder ein und ist bei seinem Wirken ausschließlich auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
Und genau diese Punkte haben die Soldatinnen und Soldaten aus Neubiberg bewogen, den Erlös ihrer Kuchenaktion der Deutschen Lebensbrücke und dessen Projekt am Hasenbergl zu spenden. Denn das Geld sollte zum einen an bedürftige Kinder in München gehen. Zum anderen sollte das Projekt, auf das sie bei ihrer Internet-Recherche gestoßen waren, nicht „überfördert“ sein, wie Soraja Schweizer, Leutnant zur See, erläuterte. Sie hat zusammen mit ihrer Studienkollegin, Fähnrich Anna Heller, die gesamte Aktion organisiert.
Zwei Wochen lang haben an drei Tagen Studentinnen und Studenten überwiegend vom Fachbereich Staats- und Sozialwissenschaft sowie Hauptmann Jens Kampmann, der Gruppenleiter der Fachbereichsgruppe, täglich zehn Kuchen, frische Waffeln, Kinderpunsch, Marmelade und Weihnachtskränze an die Studenten, die zivilen Mitarbeiter, Hauptleute und an das Lehrpersonal verkauft. Generalstabsmäßig musste/durfte sich der Soldat – natürlich auch die Männer! – in Listen eintragen, wann er welchen „Kucheneinsatz“ leisten wollte. Vorgaben, was zu backen sei, gab es allerdings nicht.
Kurz vor Weihnachten, am Mittwoch, den 17. Dezember gaben die Soldatinnen und Soldaten die Spende persönlich bei den Frühstückskids ab und brachten, quasi als Probe ihres Könnens, noch leckere Muffins für die Kinder mit, die voll Freude zum Kuchen griffen.