PCB zählen, so Wikipedia, zu den zwölf als ‚dreckiges Dutzend’ bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden.“
Eigentlich sollte das Referat für Bildung und Sport den Bezirksausschuss regelmäßig über die Ergebnisse der jährlichen PCB-Messungen informieren, die an der Schule vorgenommen werden, um zu sehen, ob die Hilfsmaßnahmen wie regelmäßiges Lüften und Putzen, greifen. Da dies für 2014 aber unterblieb, forderte die Bezirksausschuss-Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen vor einigen Monaten schon eine zügige Mitteilung der Ergebnisse. Zur Februar-Sitzung des BA 24 lag nun eine Antwort vor und löste eine heftige Diskussion aus.
Denn die Raumluftmessung vom März 2014 durch die Ingenieursgesellschaft für Gefahrstoffanalysen München ergab, dass sich „leider keine Verbesserung der Situation eingestellt hat. Der Vorsorgewert, der in der PCB-Richtlinie eingeführt wurde, wird in keinem der stichprobenartig getesteten Räume eingehalten“, heißt es in dem Schreiben aus dem Schulreferat. Wie hoch die gemessenen Werte waren, verschweigt das Referat.
Weiter heißt es in dem Schreiben, dass eine dauerhafte Lösung der Problematik nur durch das Entfernen der PCB-Quellen zu erreichen sei, was aber aufgrund des insgesamt schlechten Zustands des Gebäudes nicht wirtschaftlich sei. Das Baureferat prüfe daher, ob eine Generalinstandsetzung oder der Abriss & Neubau der bessere Weg sei.
Christine Lissner von den Grünen empfand diesen „Lösungs“ansatz glattweg als Skandal und forderte, bereits zum nächsten Schuljahr Container aufzustellen. „Wer von uns würde seine Kinder in diese Schule schicken?“, fragte sie. Und weiter: „Das macht man nur mit Kindern, die sich nicht wehren.“ Auch Ex-Stadtrat und nun wieder BA-Mitglied Reinhard Bauer von der SPD stieß ins gleiche Horn und forderte den möglichst raschen Abriss der Schule. Man müsse in einem Schreiben unbedingt auf die Dringlichkeit der Maßnahme hinweisen und auch auf die konkreten Messwerte bestehen, so Bauers Vorschlag zum weiteren Vorgehen. Nach seinem Wissen haben Lehrkräfte bereits Klagen eingereicht über die unzumutbaren, gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen.
BA-Vorsitzender Markus Auerbach – wiewohl auch er bekräftigte, dass die Situation nicht so bleiben könne – plädierte dagegen dafür, die Prüfung seitens des Baureferats abzuwarten. Die soll bis Juni abgeschlossen sein. Seiner Meinung nach ist die Containerlösung eine unrealistische Forderung, da Container zum einen derzeit Mangelware seien und zum anderen öffentlich ausgeschrieben werden müssten. Bis sie aufgestellt würden, vergingen 18 Monate. Außerdem koste die Containerlösung schon ein Drittel des Neubaus, den das Schulreferat bereits für 2019 anpeile. Letztlich einigte man sich darauf, die zuständigen Referate die wirtschaftlich beste Herangehensweise prüfen zu lassen.