Trotz des ständigen Wechsels von Sonne und Schneestürmen war am Eröffnungstag der Andrang gleich groß: Fast 200 Besucher tummelten sich auf der Anlage und zeigten sich begeistert: „Meine Tochter will ja gar nicht mehr aussteigen“, meinte ein Vater und freute sich über dieses neue, attraktive Freizeitangebot. Umso besser, dass der Kinder-Verkehrsübungsplatz fast täglich geöffnet hat. Auf der 1.100 m2 großen Fläche ist die Größe der Autos und Straßen so ausgelegt, dass sich eine Perspektive wie im realen Verkehrsalltag ergibt. In bis zu 15 km/h schnellen Mini-Autos geben die Kinder selbständig Gas, bremsen und lenken. Nur das Schalten nimmt ihnen eine Automatik ab. Vorausschauend fahren, Gefahren rechtzeitig erkennen und Rücksichtnahme im Straßenverkehr: alle diese lebenswichtigen Dinge werden spielerisch geübt.
Sicherheit geht dabei immer vor
Geschulte Instruktoren erklären die Funktionen des Fahrzeuges – selbstverständlich gilt eine Gurt- und Helmpflicht. Ebenfalls ein Pluspunkt: Kinder unter 6 Jahren dürfen als Beifahrer neben Geschwistern oder Freunden sitzen. Sogar einen (inoffiziellen) Kinder-Führerschein kann man einmal im Monat auf dem Kinder-Verkehrsübungsplatz machen. Wie im richtigen Autofahrerleben besteht der aus einem theoretischen Teil und einer praktischen Prüfung – beides wird von der Fahrschule Eder durchgeführt.
Das Konzept von jumicar (= junior-mini-car) – der nächste Standort liegt übrigens in Frankfurt am Main – ist ein internationaler Erfolg. Anlagen gibt es von Nottingham bis Katar, die im letzten Jahr sage und schreibe 2,6 Millionen Teilnehmer angelockt haben. In Deutschland ist das jumicar-Netz im Norden am dichtesten. In Flensburg sowie Hamburg und Berlin (je 2 Standorte) finden jährlich bis zu 60.000 Fahrten statt. Initiatorin des Verkehrsübungsplatzes an der Regattastrecke ist Monika Baldrian, Mutter von zwei Kindern (7 und 12 Jahre), die schon immer der Meinung war, dass man mit der Verkehrserziehung nicht früh genug anfangen kann. Und weil man Kinder, die heute mit Computer und Smartphones aufwachsen, mit Tretautos nicht mehr locken kann, gibt’s eben die motorisierten Mini-Cars, bei denen man gleich lernen kann, dass ein Auto einen gewissen Bremsweg hat und auch die Sicht nicht immer optimal ist.
Der Verkehrsübungsplatz an der Regattastrecke ist während der Schulzeit mittwochs, donnerstags und Freitags jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet, an Samstagen und Sonntagen jeweils von 11 bis 18 Uhr. In den Ferien und an Feiertagen ist er immer von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Es sei denn, es regnet in Strömen. Allerdings gibt’s auf der Ruderregatta einige Großveranstaltungen – an diesen Tagen müssen die Kleinen dann vom Platz weichen. Am besten Sie sehen vorher im Internet nach. Eine Karte kostet 4 Euro, die 3er-Karte 11 Euro.