Es war eine Freude zu sehen, wie viel Spaß den Kindern das gemeinsame Singen bereitete, wie gut sie die bayerischen Texte noch von ihrer letzten Singstunde mit Gerhard Holz in Erinnerung hatten, wie schnell sie zwischen Hochdeutsch und Bayerisch umschalteten und vor allem: Wie gerne sie alleine oder mit Freundinnen auftraten, um den Zuhörern – Gerhard Holz, den zahlreichen Mamas, den vereinzelten Papas sowie den Lehrkräften – englische, deutsche oder bayerische Lieder vorzutragen.
Eine besondere Leistung vollbrachte der kleine David Müller, der ohne großes Lampenfieber eine Kantele spielte und dazu mit glockenheller Stimme einen Zwiefachen sang – was prima passte, schließlich ist dieses finnische Nationalinstrument der bayerischen Zither nicht unähnlich. Mit „Griaß di“, „Gickerl, Gockerl, droben auf dem Mist“ und vielen weiteren lustigen Liedern verging die Singstunde schnell und Vorstand Reinhard Jakob vom Verein des Freundeskreises Grundschule Lerchenauer Str. eröffnete das Lesefest.
An vielen Stationen wurde vorgelesen oder gebastelt
Der blinde Bernhard Claus las „Petro und das kleine Mädchen“ in Blindenschrift vor, oft umringt von Kindern, die ihn vieles fragten. Nebenan konnten die Kinder dann mit verbundenen Augen bei einem kleinen Bewegungsparcours hautnah erfahren, wie schwierig es ist, blind einen Turm aus Steinen zu bauen oder über eine Turnbank zu gehen.
Bei einer weiteren „Leseinsel“ las Monika Nitschke beispielsweise die Geschichte „Das kleine Ich bin ich“ vor und imitierte dabei, herrlich komisch, die auftretenden Tier wie Frosch, Ziege, Nilpferd … Auch der Weltladen Feldmoching beteiligte sich heuer am Lesefest, und zwar mit einem sogenannten Bildungskoffer von Fairkauf Handelskontor: Die Kinder durften wechselweise Passagen aus einer Geschichte vorlesen, in der es um pakistanische Kinder ging, die, statt in die Schule zu gehen, mit ihren kleinen Händen sechseckige Lederstückchen zu Fußbällen zusammennähen müssen, nur damit Kinder in Europa einen günstigen Fußball kaufen können. Wie hart die Arbeit ist, konnten die Feldmochinger Kinder selbst bei einem Nadelstich nachvollziehen. Fazit: Lieber ein paar Euro mehr ausgeben und einen „fairen“ Ball kaufen, der ohne Kinderarbeit hergestellt wurde.
An einer anderen Station galt es, anhand großer Landkarten Fragen zu beantworten und bei einem weiteren Stand sollte unterschiedliche traditionelle Kleidung Ländern zugeordnet werden.
Fazit: Die Schulkinder wie ihre kleineren Geschwister hatten Spaß und auch die Eltern ließen sich bei den hochsommerlichen Temperaturen gerne auf der großen Wiese im Schatten zu einem Plausch nieder.