Mit dem Neubau des Gymnasiums erhält der Münchner Norden einen zeitgemäßen Schulcampus. Die Bauaufgabe sieht vor, ein Gymnasium für zirka 1.000 SchülerInnen zu errichten, das die Voraussetzungen für moderne Ganztageskonzepte erfüllt. Dies bedeutete die Planung von 32 Klassenräumen, sechs flexiblen Lernzonen sowie 17 Fachlehrsälen mit neun Neben- und Vorbereitungsräumen. Außerdem gilt es eine Mensa für die Ausgabe von zirka 800 Mahlzeiten im Zweischichtbetrieb, eine Aula für interne und externe Veranstaltungen, eine Hausmeisterdienstwohnung sowie eine auch für Vereine und den Leistungssport nutzbare Dreifachsporthalle mit einer Tribüne für zirka 190 Zuschauer funktional in den Gebäudekomplex zu integrieren.
Der Schulkomplex wird über einen Vorplatz mit Außensitzbereichen erschlossen. Über den Haupteingang des zentralen Baukörpers gelangt man in den zentralen Gemeinschaftsbereich mit Aula, Bühne, Mensa, Mehrzweckraum und Bibliothek. In den Obergeschossen liegen die Fachlehrsäle. Die drei Lernhäuser im Süden sind ebenfalls an die zentrale Mitte angebunden.
Das Gymnasium wird das erste, bei dem schon bei der Ausschreibung des Wettbewerbs die Umsetzung des innovativen dezentralen Lernhausprinzips verlangt wurde. Entsprechend werden zwei der Häuser für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 sowie eines für die Jahrgangsstufen 11 und 12 erbaut. Der Entwurf trägt dem Lerngruppenkonzept außerdem durch begrünte Außenbereiche mit Sitzgelegenheiten direkt bei den Häusern Rechnung. Die zweigeschossigen Lernhäuser haben im Erdgeschoss einen direkten Außenraumbezug. Die Obergeschosse sind über Treppen mit außen verbunden, was auch die Fluchtwegsituation erheblich vereinfacht.
Für künftige Leistungssportler wird viel getan
Um den Anforderungen der eingegliederten Eliteschule des Sports gerecht zu werden, bietet die in den Baukomplex integrierte, abgesenkte Dreifach-Sporthalle mit einer Höhe von 10 m Volleyball-Bundesliga-Standard und damit hervorragende Trainingsmöglichkeiten für leistungssportorientierte SchülerInnen. Kurze Wege in den Sportbereich gewährleisten direkte Zugänge vom zentralen Foyer, vom Unter- und ersten Obergeschoss. Für die externe Nutzung der Halle gibt es separate Außenzugänge. Eine speziell konzipierte Judo-Halle und Freisportanlagen werden das Sportangebot komplettieren.
Kunstobjekte sollen Identität im Schulkomplex schaffen. Im Rahmen von Quivid, dem Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München, wurden die Werke zweier Künstler für das neue Gymnasium ausgewählt. Die sportlich anmutenden Netzskulpturen mit dem Titel „Auf die Plätze“ von Stefan Wischnewski werden die Innenhöfe der Lernhäuser und den Treppenbereich des Hauptgebäudes bereichern. Auf dem Vorplatz wird die Skulptur „Feuer & Flamme“ von Bruno Wank Bezug auf das Olympische Feuer nehmen und so die Eliteschule des Sports symbolisieren.
Technische Besonderheiten
Die neue Schule soll sich durch seinen geringen Energiebedarf auszeichnen, bei vorteilhaften raumklimatischen Bedingungen. Neben den günstigen Investitionskosten im Bereich der energetischen Versorgung sind ebenso günstige Betriebs- und Unterhaltskosten zu erwarten, so dass das neue Gymnasium sehr wirtschaftlich im Unterhalt wird. Die Versorgung aller Gebäudeeinheiten sichert der Fernwärmeanschluss. Auf Teilen der Dachfläche entsteht eine Photovoltaikanlage, deren Ertrag in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Im Gebäude wird an einer zentralen Stelle ein Display zur Anzeige aktueller Daten der Stromgewinnung und CO2-Vermeidung installiert. Alle Klassenräume werden mit einer mechanischen Be- und Entlüftung ausgestattet. Zusätzlich erhalten die Fenster zur Knorrstr. Schallschutzverglasungen, die einen ungestörten Lernbetrieb garantieren.
Und daran wird noch gearbeitet
Aktuell wird an der Fassade und dem Trockenbau gearbeitet. Außerdem laufen die Arbeiten an der Elektrik, der Lüftung und den Sanitäranlagen. Mit den Arbeiten im Außenbereich wurde gerade begonnen. Demnächst beginnen auch die Estricharbeiten. Im Hinblick auf die zukünftige Schulnutzung wird auch die Knorrstr. im Bereich des Gymnasiums zwischen Rathenaustr. und der U-Bahn-Haltestelle „Am Hart“ verändert: Der westliche Geh- und Radweg wird durch die Hauptabteilung Tiefbau des Baureferats erweitert, das Straßenprofil in diesem Bereich um zirka vier Meter nach Westen aufgeweitet. Darüber hinaus werden Kurzzeitparkplätze, sogenannte „Kiss&Ride-Plätze“, zur Abwicklung des Hol- und Bringverkehrs der SchülerInnen eingerichtet.