Bei schönstem Wetter hatten zwar nicht allzu viele den Weg nach Ludwigsfeld in die Granatstr. gefunden, aber immerhin waren Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer, Bezirksrat Rainer Großmann, BA-Vorsitzender Markus Auerbach und zahlreiche BA-Mitglieder gekommen sowie Manfred Grunert, Leiter BMW Group Archiv, Sammlung, Classic Brand Management – so sein offizieller Titel – und Ilse Macek vom Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“.
Klaus Mai, BA-Mitglied und Lokalhistoriker, der das vergessene KZ Außenlager Dachau-Allach durch seine jahrelangen Recherchen erst ins Bewusstsein der Öffentlichkeit (und auch von BMW) gebracht hat, erinnerte in seiner kurzen Einleitungsrede an die 568 Opfer aus dem KZ-Außenlager, die beim Bau der BMW-Bunkeranlagen starben und bisher fälschlich dem KZ Dachau zugeordnet worden waren. Insgesamt dürften in diesem KZ-Außenlager an die 2.300 Häftlinge verschiedenster Nationalität, Juden, Sinti und Roma sowie aus der Gruppe der Andersdenkenden und Andersseienden umgekommen sein, so vermutet Mai. Stellvertretend für alle Opfer wurden 100 Personen namentlich vorgelesen, darunter auch ein Bruder von Erich Honecker: Wilhelm, der am 29. September in Euskirchen geboren wurde, starb am 27. Februar 1945. Vermutlich eines der jüngsten Opfer war Georg Pöltl, der am 1. Dezember 1928 in München geboren wurde und am 4. April 1945 mit gerade einmal 16 Jahren sterben musste.
P.S.: Das große Plakat mit einem Foto der einstigen KZ-Anlage erhielt nach der Gedenkfeier Manfred Grunert als Leihgabe für das BMW Museum.
Fotos: Gerlinde Dunzinger, Renate Regnet-Seebode