An der Ecke Grashof-/Karlsfelder-Str. – dort wo vor der Dauer-Frust-Baustelle der Münchner Stadtentwässerung eine Grünanlage war mit vielen Osterglocken im Frühjahr sowie einer kleinen Grünfläche – könnte nach der Vorstellung des Bezirksausschussvorsitzenden Markus Auerbach ein „ökumenischer Andachtsraum“, eine Art interkonfessioneller Raum wie am Flughafen, errichtet werden. Auerbach brachte diese Idee bei der letzten Sitzung des Bezirksausschusses am Dienstag, den 10. November insbesondere im Hinblick auf die Flüchtlinge, die demnächst an der Karlsfelder Str. untergebracht würden, vor.
Er führte weiter aus: Diese viel befahrene Stelle sei ein historisch interessanter Ort, an dem einst die Nikolaikapelle mitsamt Fremdenfriedhof war, und da könne er sich durchaus etwas anderes vorstellen als eine Grünanlage. In der Ausgestaltung des Raumes könne man auf die alten romanischen und frühgotischen Fresken zurückgreifen, die dereinst die Feldmochinger Kirche schmückten und von hohem künstlerischem Wert waren.
Seine BA-Kollegen waren offensichtlich über diesen gedanklichen Vorstoß nicht informiert, hatten sie sich doch vielmehr nach eigenem Bekunden darauf eingestellt, über die Platzierung von Parkbänken diskutieren zu müssen. Max Bauer, der schon „etwas Minarettähnliches für Zugezogene“ mitten in Feldmoching sah, schlug geistesgegenwärtig vor, dass sich doch erst einmal der Unterausschuss mit diesem Thema befassen möge. Dem Vorschlag schlossen sich alle an.
Im Umfeld des kleinen Platzes löste die Vorstellung, hier etwas „Minarettähnliches“ vorgesetzt zu bekommen, Kopfschütteln bis Empörung aus. Die christlichen Kirchen stünden schließlich allen offen und wer eine Moschee besuchen wolle, der möge sich in die Tagetesstr. begeben, so der allgemeine Tenor.