Dieser Schwefelwasserstoff zerfresse doch den Beton, argwöhnt Obersojer. Zudem sei das unangenehme Gas leicht entzündlich, wie er auf seinem Hof selbst erproben konnte. Obersojers Fazit: „Erst macht man unsere Keller kaputt, dann vergast man uns. Das ganze Thema stinkt zum Himmel.“ Inzwischen hat die Kanalwache, von Obersojer herbeigerufen, die unangenehmen Gerüche konstatiert und versucht nun offensichtlich, den Kanal mit mehr Wasser zu spülen.
Ferner informierte Obersojer die BA-Kollegen über die – am Tag nach der BA-Sitzung übrigens kommentarlos aufgehobene – Sperrung der Mühlweg-Umgehungsstraße. Laut Bauherr MSE hat man im Zuge der Herstellung der Verbindung der beiden Dükerschächte den Eintritt von Bodenmaterial in die Baugrube festgestellt, auf dass die Straße aus Sicherheitsgründen gesperrt wurde. Die Anwohner dagegen argwöhnen, dass unterhalb der Straße durch die Spezialbohrungen Anfang des Jahres (siehe Lokal-Anzeiger 3/2015) ein Hohlraum entstanden ist, und sie fürchten, dass sich womöglich plötzlich ein Krater auftun könnte.
Was am 18. November tatsächlich geschah: Im Umfeld des ersten neuen Dükers nahe dem Eishüttenweg zeigte sich ein etwa 2 x 2 m großer und 1 m tiefer Krater. Darauf wurde die Mühlweg-Umgehungsstraße augenblicklich wieder gesperrt. Wir bleiben bei dieser Never-ending-Story am Ball und halten Sie auf dem Laufenden, was der Bauherr, die Münchner Stadtentwässerung, zu diesem Krater sagt!
Am Dienstagmorgen ist nun endlich die Stellungnahme aus dem Hause MSE eingegangen.
„Die Dükerbauarbeiten am Mühlweg konnten letzte Woche abgeschlossen werden. Einzelne Restarbeiten sind noch zu erledigen, so auch die Nachverdichtung der Oberfläche des Baufeldes und die Prüfung der ausreichenden Verdichtung der Oberfläche im Baustellenbereich. In diesem Zusammenhang wurde die Baustraße am Mühlweg, die für einen direkten Anlieger und den landwirtschaftlichen Verkehr in der übrigen Zeit freigegeben ist, für einige Tage erneut gesperrt. Die Polizei und das KVR sind informiert.
Bei der Setzung des Bodens handelt sich um eine normalen Vorgang im Rahmen des Nachverdichtens auf der Baustelle, der wieder ausgeglichen wird.
Die Sperrung der Baustraße hängt nicht mit der Oberflächensetzung zusammen. Die Baustraße wurde aufgrund der oben beschriebenen Restarbeiten gesperrt.
Die ausreichende Verdichtung der Oberfläche wird, wie auch auf jeder anderen Baustelle auch, geprüft. Hier wird zur Abnahme der Baustelle das Gelände von der TU München untersucht. Auffälligkeiten konnten bisher nicht festgestellt werden. Eine Gefährdung der Straßenbenutzung besteht nicht. Die Straße bleibt während der Restarbeiten aber gesperrt.
Die gebauten neuen Düker sind erfolgreich in Betrieb gegangen. Die Überleitung des Grundwassers funktioniert wie geplant, wovon sich die Bürger auch im Grundwasseronlineportal der Münchner Stadtentwässerung, das die Grundwasserstände tagesaktuell anzeigt, ein Bild machen können. Die Restarbeiten werden wie geplant durchgeführt.
Die genannten Arbeiten nehmen planmäßig noch diese Woche in Anspruch.“