Der Antragsteller, der seit 1978 an der Heppstr. wohnt, schilderte seine leidvollen Einschränkungen während des Dükerbaus in den 1990er-Jahren, als er nur per Steg ins Haus gelangte und Telefon- und Stromkabel versehentlich gekappt wurden. Und nun wolle Bauherr MSE die fehlerhaften Düker, Ergebnis schlechter Bauausführung, in einem Pilotprojekt ertüchtigen, dessen Erklärungen klängen wie „Jugend forscht“. Die dabei verwendete Bohrmethode sei offensichtlich problematisch – der Antragsteller erinnerte an die jüngsten Aushöhlungen an der Pflaumstr. und am Mühl-/Eishüttenweg, wo sich bei der gleichen Bohrungsart kürzlich ein kleiner Krater auftat.
Antragsteller und andere Anwohner der Heppstr. befürchten Schäden an der Bausubstanz wie Risse im Mauerwerk, schließlich sollen die neuen Drainrohre teils nur 4 m von den Häusern entfernt gebohrt werden. Zudem werde dem Grundstück Erdreich entzogen, auf dass es zu einer Versandung und eventuell zur Bildung von Hohlräume kommen könne. Schon jetzt sei es durch die seit fünf Jahren währende Pumperei vor seinem Haus zu Absenkungen des Erdreichs bei Garage, Terrasse sowie dem Hauseingang um bis zu 7 cm gekommen. Daher möchten die Anwohner der Nutzung ihrer Grundstücke nicht zustimmen und plädieren dafür, dass endlich der Aufbeton samt Leerrohre über dem Kanalbauwerk entfernt und durch Schotter ersetzt wird. So könne der Kanal bereits bei Mittelwasser überströmt werden, wie es auch die ursprünglichen Planungen vorsahen.
Nach Angaben von BA-Mitglied Martin Obersojer, der die im Bereich Mühlweg angebrachten Pegel beständig abliest, haben die Sanierungsmaßnahmen am Mühlweg bislang nichts erbracht. Die Pegelstände seien nicht 1 cm gesunken, so seine Beobachtung. Der Antrag wurde angenommen.