
Auf den 50 meist schwarzweißen Fotos in den Formaten 40 x 60 cm und 60 x 90 cm hat Fotograf und Schachspieler Wolfgang Galow die während eines Wettkampfs bis aufs äußerste geforderte Konzentration der weltbesten Schachspieler, die sich auf ihren Gesichtern und in der Körperhaltung fast greifbar widerspiegelt, festgehalten. Der Fokus der Kamera ist dabei stets auf das Gesicht und insbesondere die Augen des Schachspielers gerichtet. Denn Schachspieler, der Laie mag es kaum glauben, halten in ihrer absoluten Konzentration keine fünf Sekunden still, auf dass es durchaus sein kann, dass Hände, just in Bewegung, auf den Fotos unscharf sind.
Galow begleitete oft die Bundesliga-Mannschaft des FC Bayern München und letzten Oktober auch dessen stärksten Spieler Michael Bezold zur Schnellschach-Weltmeisterschaft nach Berlin. Dank des FCB bekam er dort die Akkreditierung und die Erlaubnis, während des Turniers zu fotografieren. Was ja nicht immer einfach ist, denn Schachgrößen sind oft empfindsam und launisch wie Operndiven und fühlen sich schon durch ein feines Klicken der Kamera in ihrer Konzentration aufgeschreckt.
Galow erhielt auf diese Weise spannende Einblicke in die Welt des Profi-Schachspiels und deren berühmte Protagonisten wie den Schachweltmeister Magnus Carlsen. Warum der auch als Modell sehr begehrt ist, versteht man beim Anblick der Bilder Galows übrigens sofort.
Zur Vernissage kamen sehr viele Besucher ins Kulturzentrum, insbesondere männliche. Die warfen nach den Eröffnungsreden aber nur kurz ein Auge auf die Bilder und verzogen sich schnell wieder gen großen Saal, wo 29 Schachbretter und Schachuhren, in Reih und Glied ordentlich aufgereiht, schon der Spieler harrten.
Denn ab 12.30 Uhr begann die offene Münchner Schnellschach-Einzelmeisterschaft 2015/16 und da wollten sich die 58 Teilnehmer – 55 Männer, drei Frauen, Junge und Alte – nicht von den Bildern ablenken lassen.
Die Fotoausstellung „Schachmeisterschaften in Deutschland“ ist bis 14. Februar zu besichtigen, und zwar montags und dienstags von 10 bis 15 Uhr, donnerstags von 15 bis 19 Uhr sowie im Rahmen von Veranstaltungen.
P.S.: Der Verein Stadtteilkultur möchte gerne einen Schachclub etablieren. Wer Interesse an diesem strategischen Brettspiel hat, der möge sich einfach beim Lokal-Anzeiger melden, wir leiten die Kontaktdaten gerne weiter!!!