Die Stadtgesellschaft traf sich an diesem Abend im Augustiner Keller, allen voran Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Ferner waren da Vertreter von Vereinen, Gewerkschaften, Institutionen, Firmen, Bauträgern, Oktoberfest-Schaustellern, der Schäffler, des Trachtenverbands, der Brauchtumspflege, der Freiwilligen Feuerwehr, der Oberbranddirektion, der Polizei, des Einzelhandels, des Schützenwesens … Mit dabei auch Wiesnwirte und Architekten, der Moosacher Faschingsclub, der mit seiner Show „Love is Magic“ wieder eine schwungvolle und kostümprächtige Vorstellung gab, der Faschingsclub München-Neuhausen, das Laimer Prinzenpaar und natürlich viele Bürger aus dem 24. Stadtbezirk.
Die Reden der Politiker: Ob der Lage durchweg ernst
Diana Stachowitz gab die Tonlage vor: Es seien ernste Zeiten bei einer komplizierten Weltlage, vor der man zu lange die Augen verschlossen habe – in Syrien etwa, aber auch auf dem afrikanischen Kontinent. Aber auch in Deutschland und Bayern müsse man Wege finden, um ein Auseinanderbrechen der Gesellschaft zu verhindern. Man müsse die Armut bekämpfen, durch mehr Wohnungen, durch bessere Arbeitsangebote für Familien. Vor allem aber müsse man dem Sozialneid Einhalt gebieten, der Fremdenfeindlichkeit fördere.
Julia Schönfeld-Knor meinte in ihrer kurzen Rede, dass München weiter wachse. Und trotz aller weitreichenden Konsequenzen sei das doch letztlich ein Kompliment für die Stadt und ein Signal, dass München Zukunft habe. Man müsse aber das Wachstum fair verteilen, lautete ihr Appell. Fraktionssprecher Alexander Reissl erklärte, ihm komme allmählich die Zuversicht abhanden, da er viele Dinge beobachte, die er kaum mehr verstehen und nachvollziehen könne. Da lebe man seit sieben Jahrzehnten ohne Krieg bei zunehmendem Wohlstand und müsse doch zunehmende Unzufriedenheit, zunehmenden Nationalismus, zunehmende Ablehnung von öffentlichen Angelegenheiten beobachten. Das tue allen nicht gut. Zum Schluss schickte OB Reiter allen ein herzliches „Servus“ hinterher und meinte scherzhaft, er verschone sie vor einer weiteren staatstragenden Rede und wolle sich nun auch nicht über die Flüchtlingssituation in München auslassen. Sprach’s und läutete den gemütlichen Teil des Abends mit Häppchen, Bier, Wein und vielen, vielen Gesprächen ein.
Ein rotes und grünes Geschenk für Gäste und Wirtsleute
Und zum Abschied gab’s für alle selbstgemachtes Pesto, Marke: „Rote Schote“ oder wie Landtagsabgeordnete Stachowitz meinte: rot, scharf und ohne Konservierungsstoffe. Apropos Kochkünste: Alexander Reissl hatte für die Augustiner-Wirtsleut in seiner Küche noch ein grünes Pesto als Präsent angerührt, wie er meinte „ganz ohne politische Anspielung“.