
Heuer kam alles Gute zusammen: ein für viele arbeitsfreier Samstag, herrliches Wallfahrtswetter und eine gute Organisation. Wer wollte an solch einem Samstag nicht mit dabei sein. Und der von manchen befürchtete Besucheransturm auf dem Heiligen Berg hielt sich sogar in Grenzen. Es hat also alles gepasst!
Schon Tage vor der Wallfahrt zeichnete sich eine große Beteiligung ab. Der Bus aus Feldmoching war voll ausgebucht, nur der Bus aus der Fasanerie hätte noch einige nicht gebuchte WallfahrerInnen aufnehmen können. Doch eine kleine Reserve beruhigt die Veranstalter und so musste keiner zurückbleiben.
Am 30. April machten sich die Frauen und Männer vom Pfarrverband Fasanerie-Feldmoching (mit dem Kreuz und der symbolischen Kerze aus St. Peter und Paul), vom Kulturhistorischen Verein Feldmoching, vom Heimat- und Kameradschaftsverein Fasanerie Nord (wieder mit Fahnenabordnung) sowie weitere Gäste, begleitet von Dekan und Pfarrer Johannes Kurzydem, gegen 12.15 Uhr mit zwei Bussen auf den Weg nach Andechs. Pünktlichkeit war an diesem Tage wichtig, weil neben dieser Wallfahrergruppe weitere vier große Wallfahrergruppen angesagt waren und selbstverständlich alle wie die Feldmochinger und Fasanerier ihre zeitlich genau eingeteilte Messe ohne Zeitdruck feiern wollten – und dies auch tun konnten.
Beim Aufstellen des Pilgerzugs am großen Parkplatz in Andechs konnten die Veranstalter überschlägig etwa 120 Teilnehmer zählen, ein Rekord seit der ersten Feldmochinger Andechs-Wallfahrt im Jahr 2003!
Der Anstieg auf den heiligen Berg wird für viele immer mühseliger
Unter dem Glockengeläut von der Wallfahrtskirche St. Elisabeth und St. Nikolaus herab zog der Pilgerzug langsam den Berg hinauf in die Kirche, beäugt und reichlich fotografiert von Andechs-Zaungästen, unter denen sicher viele noch nie einen betenden Pilgerzug gesehen hatten. Na, immerhin realisierten sie, dass sie Gäste eines heiligen Marien-Wallfahrtsorts waren und dass auf dem Heiligen Berg nicht nur das köstliche Klosterbier und wahnsinnig schmackhafte rösche Schweinshaxn verzehrt werden, sondern dass sich an diesem Ort auch viele Menschen ihrem christlichen Glauben zuwenden und in der Messfeier oder allein im stillen Gebet ihre Verbindung zu ihrem Gott und ganz besonders im Marienmonat Mai zur Gottesmutter Maria suchen.
Der recht steile Weg hinauf zur Kirche wird leider für unsere zahlreichen älteren Wallfahrer zu einem zunehmenden Problem. In den kommenden Jahren werden die Veranstalter für diese Menschen eine Lösung finden müssen. Denn es sollte ja niemand wegen des anstrengenden Aufstiegs ausgeschlossen sein.
In der prächtigen Rokoko-Wallfahrtskirche mit dem vergoldeten Gnadenbild der gekrönten Gottesmutter Maria und des Gottessohnes Jesus Christus im unteren Hochaltar hatte Frater Leonhard alles vorbereitet. Auch hatte er, wie alle Jahre zuvor, wieder eine der zwei nahezu 300 Jahre alten Feldmochinger Votivkerzen aus dem klösterlichen Wachskeller geholt, heuer die etwas ältere aus dem Jahre 1717 datierte Kerze mit der bildlichen Darstellung des heiligen Nikolaus von der ehemaligen zweiten Kirche in Feldmoching, St. Nikolaus. Die altehrwürdige Kerze stand vor der Altarbrüstung. Kirchenmusiker Georg Kläne begleitete die Messfeier auf der historischen Orgel in der Wallfahrtskirche. Und besonders gefreut hat es viele Teilnehmer, dass erstmals zwei Mädels aus der Fasanerie in der Messfeier Pfarrer Johannes Kurzydem ministrierten.
Nach der seelischen Stärkung folgte die leibliche
Die Veranstalter hatten, dem Samstag entsprechend, vorausschauend für die große Gruppe das historische Bierstübl reservieren lassen. So fand ein jeder ein Platzl, um sich nach dem beschwerlichen Gang auf den Berg und der Messfeier erst einmal, wie es in Bayern nun mal so Brauch ist, mit dem süffigen Andechser Klosterbier oder anderen Getränken und mit allerlei schmackhaften Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung zu stärken.
Nach immerhin guten zwei Stunden der „leiblichen Stärkung“ unterhalb der Wallfahrtskirche brachten die Busse ihre seelisch und leiblich gestärkten Passagiere wieder wohlbehalten nach Feldmoching und in die Fasanerie.
Ein herzliches Vergelt`s Gott gilt all denen, die diese Andechs-Wallfahrt wieder so gut und einwandfrei organisierten und durchführten. Reinhard Krohn
P.S.: Über die von einigen am Rande der Wallfahrt diskutierte Frage zu den Ursprüngen der Feldmochinger Andechs-Wallfahrt vor vermutlich rund 300 Jahren werden wir in einer der folgenden (Papier-)Ausgaben des Lokal-Anzeiger berichten.
Impressionen von der Andechs-Wallfahrt 2016