Die Kommandeurin der Sanitätsakademie der Bunderwehr, Frau Generalstabsarzt Erika Franke, wurde am 12. Mai in einem offiziellen Akt im Kurfürstlichen Schloss Schleißheim ehrenvoll in ihren Ruhestand verabschiedet. Die Feldmochinger Böllerschützen beendeten den Festakt nach dem Abspielen der Deutschlandhymne durch das Gebirgsjägermusikchor der Bundeswehr im Barockgarten mit einer lautstarken Ehrensalve für die ausscheidende Frau General.
Die Verbindung der Böllerschützenkompanie Feldmoching zur Sanitätsakademie der Bundeswehr an der Herbergstr. beruht auf einer schon vor Jahren miteinander geschlossenen Traditionskameradschaft. Immer wieder werden die Böllerschützen eingeladen, an größeren, aber auch an ganz persönlichen festlichen Anlässen teilzunehmen und, wo es passt, nach bayerischem Brauch ihre Böller lautstark abzufeuern. Weil die Soldatinnen und Soldaten bei der SanAk in München zu einem großen Teil zeitlich befristet aus allen drei Truppengattungen Heer, Luftwaffe und Marine sowohl aus der Bundeswehr als auch aus anderen NATO-Staaten zu Spezialausbildungen stationiert sind, ist für viele unter ihnen das Böllererschießen in Formation zu besonderen Anlässen eine willkommene Attraktion aus dem bayerischen Brauchtum. Sie nehmen dieses Erlebnis aus der bayerischen Landeshauptstadt mit zu ihren Standorten und in ihre Herkunftsländer.
Die scheidende Frau Generalstabsarzt Erika Franke ist mit zwei goldenen Sternen im Blätterkranz auf dem Schulterstück ihrer Uniform, die sie als „Zwei-Sterne-General“ (sprich Generalmajor) erkennen lässt, die bisher ranghöchste Soldatin in der Geschichte der Bundeswehr. Die in Ostberlin aufgewachsene Franke studierte dort Humanmedizin und erhielt nach dem erfolgreichen Studienabschluss ihre Approbation. Als Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie begann sie nach anfänglichen Diensten bei der Volkspolizei der DDR vor rund 25 Jahren bei der Bundeswehr ihren Dienst als Oberfeldärztin. Vor zehn Jahren wurde sie aus Ulm nach München versetzt. Seitdem pendelte Frau General Franke zu den Wochenenden nach Berlin, wo ihre Familie lebt.
Nun freut sich die 62-jährige angehende Ruheständlerin darauf, in ihrer Heimatstadt Berlin wieder im Kreise der Familie leben zu dürfen, das ständige Sitzen auf Koffern hat dann ein Ende. Sie weiß es genau und brachte dies auch bei ihrer Abschiedsrede im Schloss zum Ausdruck, dass sie ihr bewegtes Karriereleben mit sehr großer Verantwortung bei der Bundeswehr ohne das Verständnis und die große Unterstützung aus ihrer Familie so nicht hätte schaffen können.
Die Böllerschützen bedankten sich bei der scheidenden Frau General für die zurückliegenden kameradschaftlichen Begegnungen und wünschten ihr eine schöne und entspannte Zukunft in Berlin.