Am Dienstag, den 31. Mai trafen sich die Mitglieder des Bezirksausschusses 24 im Pfarrsaal von Mariä Sieben Schmerzen zu einer weiteren öffentlichen Sitzung. Diese fand zwar am nördlichsten Zipfel Münchens im Hasenbergl Nord statt, thematisch beschäftigten sich die Lokalpolitiker aber vor allem mit Themen aus Feldmoching. So nahm der Forderungskatalog des CSU-Ortsverbands Feldmoching zum Verkehrskonzept und zur Verbesserung der Infrastruktur breiten Raum ein.
Verkehrskonzept: Viele Wünsche. Und die Umsetzung?
Der Punkt, vor dem Baubeginn bereits die Neubaugebiete durch mehrere neue Straßen ans vorhandene Straßennetz anzubinden, wurde zwar abgelehnt, doch beim Wunsch Nummer zwei, bei der Schaffung von ausreichendem Parkraum in den Neubaugebieten, einigte man sich auf 0,8 pro Wohneinheit. Forderung Nummer 3 sieht den Bau eines neuen S-Bahnhofs zwischen Feldmoching und Oberschleißheim mit P&R-Parkplätzen sowie die Verlagerung der MVV-Zonengrenze 4 an diesen Punkt vor. Hier sprach sich der BA für einen weiteren S-Bahnhof auf Höhe der neuen Veterinärmedizinischen Einrichtungen der LMU München in Oberschleißheim samt künftiger Tierkliniken, Institute und Versuchsgut aus. Die Zonengrenze 4 soll bis Oberschleißheim ausgedehnt werden.
Die Neubaugebiete in Feldmoching sollen künftig durch Buslinien angebunden werden und bei der Forderung nach Verlegung des Durchgangsverkehrs aus den bestehenden Wohngebieten und Vermeidung von Durchgangsverkehr in den neuen Wohngebieten sehen die meisten BA-Mitglieder vornehmlich die Lösung in einer Anbindung der Schleißheimer Str. mittels eines langen Tunnels an die A 99 – nur die Grünen-Traktion stimmte gegen diesen Tunnel bis zur Augustin-Rösch-Str. Gefordert wird ferner die Beseitigung der drei beschrankten Bahnübergänge. Diese soll möglichst parallel, zumindest aber zeitnah erfolgen. Bei der „kleinen Unterführung“, schon immer eine Rad-/Fußgängerunterführung, soll lediglich der Boden neu geteert werden. Ferner schwebt dem BA ein zusätzlicher Rad/Fußgängertunnel weiter im Norden vor.
Infrastruktur: Ein Gymnasium & Flächen für freie Berufe
Feldmoching drohen nicht nur etliche große Neubaugebiete, seit Jahren wird der Ort selbst auch massiv verdichtet. Die Infrastruktur hinkt hingegen gewaltig hinterher. So fordert die CSU Feldmoching und im Gefolge der gesamte BA etwa die Bereitstellung von ausreichend Schulraum für Grund- und weiterführende Schulen, insbesondere den Neubau eines Gymnasiums auf dem Gebiet der Bergwachtsiedlung. Laut BA-Vorsitzendem Auerbach sieht man im Schulreferat durchaus die Notwendigkeit eines weiteren Gymnasiums im Norden und prüfe auch bereits den Standort Bergwacht, ja er sei schon „ins konkrete Auge gefasst“ worden.
Die Forderung nach Sicherung der Gesundheitsvorsorge für alle Bewohner Feldmochings sowie die Bereitstellung von ausreichenden Krankenhausbetten im Schwabinger Krankenhaus wurde sehr ausgiebig diskutiert. Der BA vermag hier ja nichts zu ändern, selbst der Stadt sind die Hände gebunden, da die Kassenzulassung für neue Praxen von der ärztlichen Standesorganisation, der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), vergeben wird, und die KV betrachtet ganz München, wo tatsächlich kein Ärztemangel herrscht. Dass es allerdings eine enge Korrelation zwischen den sozidemografischen Daten eines Stadtviertels und der Zahl der niedergelassenen Ärzte gibt, das verleugnet selbst die KV nicht, hat Auerbach festgestellt. Hier ist die Bundespolitik gefordert, um dem Ärztemangel in manchen Stadtteilen durch geänderte rechtliche Vorgaben zu begegnen.
Da man sich jahrelang vergeblich bemüht hatte, am verkehrsgünstig gut gelegenen Walter-Sedlmayr-Platz ein Ärztehaus zu etablieren (wo nun das Boardinghaus gebaut wird!), zögerten die BA-Mitglieder, den Bauträgern in einem der Neubaugebiete ein Ärztezentrum auferlegen zu wollen. Letztlich einigte man sich darauf, dass die Bauträger in ihren Neubaugebieten Flächen für freie Berufe, also auch für Ärzte, zur Verfügung stellen sollten – denn in Feldmoching mangele es schlicht an Praxisräumen. In punkto Krankenhausversorgung soll der Stadtkämmerer aufgefordert werden, bei seiner Rotstiftaktion die Verdichtung im Münchner Norden zu bedenken und auch künftig ausreichend Betten am Schwabinger Krankenhaus vorzuhalten.
Spiel- und Sportflächen für Jung & Alt, Vereine & Einzelsportler
Mehr Menschen in immer beengteren Wohnverhältnissen heißt, diese Menschen brauchen zum Bewegungsausgleich und zur Freizeitgestaltung mehr Spiel- und Sportflächen. Entsprechend fordert die CSU die Anbindung des Sportgeländes der Mehrzweckhalle an den Fasaneriesee mittels Erwerb oder langfristige Pacht der entsprechenden Grundstücke, um die Sportplätze an der Mehrzweckhalle erweitern zu können. Auch die Sportflächen des SC Lerchenauer See sollen erweitert werden.
Mehrzweckhalle sanieren, mehr Parkplätze schaffen
Die Verhandlungen mit der Stadt zur Umnutzung der alten Fagana-Gaststätte in der Mehrzweckhalle zu neuen Räumen für Vereine möchte der BA beim Gesamtverein belassen (siehe auch Lokal-Anzeiger 8/2016), denn der habe mit der Stadt bereits das weitere Vorgehen abgesprochen. Danach soll das Referat für Bildung und Sport in den nächsten drei bis fünf Jahren ein Gesamtnutzungskonzept entwickeln, um das Baureferat beauftragen zu können. Der Gesamtverein möchte, dass ein Teil des ehemaligen Gastraums wie der Nebenraum zu einem Versammlungs- und Übungsraum umgestaltet wird. Küchen- wie Kellerräume sollen als Lager genutzt werden. In der Zwischenzeit möchten die Vereine die Räume entsprechend der späteren Nutzung verwenden, und das am besten ab sofort. Neben der Generalinstandsetzung der Mehrzweckhalle fordert die CSU die Schaffung einer ausreichenden Anzahl an Parkplätzen auch für Spitzenzeiten und denkt dabei an das Grundstück gegenüber, das schon einmal als neuer Standort für die Freiwillige Feuerwehr Feldmoching im Gespräch war. Da sich aber die Grünen gegen eine weitere Versiegelung wandten und BA-Vorsitzender Auerbach meinte, dass man mit diesem Grundstück „etwas Klügeres anstellen“ könne als einen Parkplatz zu schaffen, einigte man sich letztlich darauf, nur zu fordern, dass die Stadt 200 Stellplätze im Umfeld der Mehrzweckhalle in ihre Überlegungen einbeziehen solle.
Darüberhinaus wird gewünscht, dass es künftig gemeinschaftlich genutzte Räume von zumindest 100 qm samt Gastwirtschaft geben soll. Ferner soll in Feldmoching nach einem Festplatz gesucht werden, da größere Feste immer auf Privatgrund (= einem Bauernhof) stattfinden müssten. Gefordert wird zudem, dass bei einem Schulneubau die Bevölkerung etwa auch die Aula nutzen könne.