Im Festgottesdienst zum Patrozinium von St. Christoph mit anschließendem Pfarrfest am Sonntag, den 24. Juli verabschiedete sich Pastoralreferent Max Altmann nach vier Jahren von den drei Gemeinden im Pfarrverband Fasanerie/Feldmoching. Seine Anstellung nach der ersten Aussendung im Jahre 2012 war ausgelaufen. Nach seinem Weggang wird Altmann auf seinem beruflicher Werdegang vor neue Herausforderungen gestellt.
Der Festgottesdienst in der sehr gut gefüllten katholischen Kirche am Blütenanger zum Patrozinium des heiligen Christophorus begann in Stille und Trauer um die vielen Opfer des Anschlags am 22. Juli im benachbarten OEZ mit dem Gebet durch Pfarrer Johannes Kurzydem für die Toten und deren Angehörige und für die Verletzten. Erst nach diesem stillen Akt der Trauer begann das Kirchenfest, begleitet vom Kirchenchor mit Solisten und Orchester unter der Leitung von Kirchenmusiker Georg Kläne mit der Messe „Missa brevis in F“, auch genannt die Jugendmesse von Joseph Haydn.
Wie hätte Pfarrer Kurzydem den zahlreichen Kirchengästen das Wirken des Kirchenpatrons von St. Christoph rein optisch besser demonstrieren können als mit einem kleinen Mädl auf seinem Arm, das sich ihm, während er die vor dem Altar aufgestellte Statue des Christophorus herumzeigte, im Altarraum näherte.
Die gesamte Abschiedszeremonie für den scheidenden Max Altmann verdeutlichte anschaulich seine hohe Wertschätzung in den Gemeinden des Pfarrverbands. Die Diakone Georg Hetterich und Dieter Wirth, danach die Gemeindereferentinnen Emese Agócs und Susanne Kaupe würdigten und dankten ihrem pastoralen Kollegen mit kleinen symbolischen Geschenken. Gefolgt von Pfarrvikar Martin Schubert, den Ministranten und einer Vertretung der Kirchenjugend. Dem schloss sich Vikarin Sophie Schuster für die evangelische Gemeinde Kapernaum mit verbindlichen Worten an. Schließlich überreichte Pfarrer Kurzydem Max Altmann zum Gedenken an seine hiesige Zeit mit herzlichen Worten des Abschieds eine kleine Holzfigur des Christophorus.
Ein noch junges Berufsbild in der christlichen Kirche
Max Altmann wechselte im Mai 2012 als junger Pastoralassistent nach zwei Jahren im Dienste des Pfarrverbands St. Clemens – St. Vinzenz in Neuhausen zum gerade neu gegründeten Pfarrverband Fasanerie/Feldmoching. Er hatte somit bereits einige persönliche Erfahrungen und Eindrücke von der Arbeit in einem Pfarrverband sammeln können. Seine Aussendung durch das Ordinariat in den Münchner Norden kam ihm ganz recht, so konnte seine Familie in Neuhausen wohnen bleiben und sich einen Umzug ersparen.
Die Bilanz seines Wirkens und seiner Erfahrungen nach vier Jahren im Pfarrverband Fasanerie/Feldmoching empfindet Altmann sehr positiv mit einem nachhaltigen Wert für seinen weiteren Weg. Nicht nur das stets kollegiale Pastoralteam, die Ministranten und alle Frauen und Männer in Diensten des Pfarrverbands wird er gern in Erinnerung halten, sondern auch die nach seinen gesammelten Eindrücken und Erfahrungen interessante und zugleich gute Mischung der drei im Pfarrverband zusammengeschlossenen Gemeinden Fasanerie, Feldmoching und Lerchenauer See, die sich in ihren jeweiligen Unterschiedlichkeiten aus seiner Sicht ideal ergänzen. Jede der drei Gemeinden sei heute geprägt durch ihre ganz besonderen Sozialstrukturen, etwa durch den Zuzug junger Familien mit Kindern, teils auch mit mehrerer Kindern – sogar in ihr eigenes Häuschen im Grünen. Oder eher mehr ältere Menschen, die schon lange Jahre in ihrer Wohnung am Ort leben – jedoch bedauern, dass häufig die Kinder an einen anderen Ort gezogen sind oder ziehen mussten. Und dann wieder eine altersmäßig mehr gemischte Bevölkerung mit einer recht großen ländlichen Stammbevölkerung mit teilweise weit zurück reichenden Familientraditionen im Ort. Gerade diese Unterschiede haben seine pastorale Arbeit, so Altmann, interessant, lehrreich und herausfordernd gestaltet.
Seine Schwerpunkte sah er in der Seelsorge und Jugendarbeit
Seine Arbeitsschwerpunkte in den Gemeinden des Pfarrverbands sah Altmann in den weiten Bereichen der Seelsorge und in der Kinder- und Jugendarbeit beziehungsweise in der Arbeit mit den Ministranten. Mit Freude denke er zurück an das Zeltlager im Sommer 2015 mit immerhin 50 Kindern und vielen mitgefahrenen Eltern in der Nähe von Freising. Diese Erlebnisse werde er nicht vergessen, so Altmann. In Gottesdiensten überraschte Altmann seine Zuhörer immer wieder gern mit alltäglichen Gegenständen als Attribute für seine Predigttexte, etwa einem klingelnden Handy oder einer vermeintlich vollen Bierflasche (die sich dann aber doch als leer erwies), mit denen er sich bei Jung und Alt anschaulich und einfach verständlich machte.
Ein Pastoralreferent beziehungsweise eine Pastoralreferentin (für Frauen und Männer gleichermaßen) gehört übrigens nicht dem Klerus (Priester) an, obwohl er/sie ein volles Theologiestudium und weitere aufbauende Ausbildungen erfolgreich absolviert hat. Er/sie ist Laie, kommt also aus der Mitte der Gemeinde. Diesen Beruf gibt es überhaupt erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das Papst Johannes XXIII. (vom Volk der „gute Papst“ genannt) am 11. Oktober 1962 eröffnete und das erst am 8. Dezember 1965 endete. Grundlage dieser Beschlüsse war die Stärkung der Laienarbeit in der katholischen Kirche, wozu man neue Laienberufe wie den des Pfarrreferenten für Frauen und Männer gleichermaßen schuf.
Neue Herausforderungen warten
Max Altmann wird nun ein Jahr lang wieder zu seiner akademischen Arbeit zurückkehren. Dabei wird er an den Abschluss seines fünfjährigen Vollstudiums der katholischen Theologie mit dem „Magister der Theologie“ (bis 2012 endete das Studium mit dem Diplom-Theologen) an der LMU – darunter ein Semester in Brixen – im Jahre 2010 anschließen und sich mit seiner Promotionsarbeit auf den Abschluss zum Doktor der Theologie, Fachbereich Fundamentaltheologie, vorbereiten.
In seinen Dankes- und zugleich Abschiedsworten am Patroziniumssonntag verwies Altmann besonders darauf, wie sehr er sich in den drei Gemeinden des Pfarrverbands Fasanerie/Feldmoching wohl und herzlich aufgenommen gefühlt hatte. Er verlasse seine Gemeinden schweren Herzens und wünsche allen Menschen, mit denen er in den zurückliegenden Jahren zusammenarbeiten durfte, weitere gute und erfüllte Jahre.
Möge ihm auf seinem weiteren Weg das wertvolle Gefühl der beruflichen Erfüllung im Dienste seiner Kirche stets neu begegnen und über die folgenden Jahrzehnte seines Schaffens für Gott und die Menschen erhalten bleiben.
Impressionen von der Verabschiedung