München wächst unaufhaltsam – und damit auch der Bedarf an Schulen. Zu Beginn des neuen Schuljahrs nimmt das Gymnasium Nord an der Knorrstr. 171 seinen Betrieb auf. Das vierzügige Ganztagsgymnasium mit integrierter Eliteschule des Sports ist für insgesamt 900 SchülerInnen ausgelegt. Die staatliche Schule ist das 39. öffentliche Gymnasium für München und trägt zur gymnasialen Versorgung im Münchner Norden bei. Die Schule wird einen sprachlichen und einen naturwissenschaftlich-technischen Zweig anbieten.
Eliteschule des Sports
Das Gymnasium München-Nord ist als Eliteschule des Sports keine Sportspezialschule, sondern ein normales Gymnasium. Pro Jahrgangsstufe wird jeweils eine Klasse als sogenannte Sport- beziehungsweise Leistungssportklasse geführt, die übrigen drei Klassen pro Jahrgangsstufe sind Regelklassen.
In den Leistungssportklassen erfahren ausgewiesene Talente der vertraglich in die Eliteschule eingebundenen olympischen Sportfachverbände eine besondere schulische wie leistungssportliche Förderung. Leistungssportklassen sind ein wichtiger Baustein für die Nachwuchsleistungssportförderung und schaffen ideale Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Schule und Sporttraining auf hohem Niveau.
Zunächst werden am Gymnasium München-Nord folgende olympischen Disziplinen aufgenommen: Basketball, Bogenschießen, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Synchronschwimmen, Shorttrack, Tischtennis, Trampolinturnen sowie Volleyball. Neue Sportarten können in den folgenden Schuljahren hinzukommen.
Inklusive dieses Neubaus gibt es deutschlandweit 43 Eliteschulen des Sports (EdS), vier davon in Bayern (Berchtesgaden und Oberstdorf mit Schwerpunkt Wintersportarten sowie Nürnberg mit Schwerpunkt Sommersportarten). Das private Isar-Gymnasium in München wird das Zertifikat „Eliteschule des Sports“ nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbund nicht weiterführen.
Die Ausstattung
Das Münchner Lernhauskonzept ist die Planungsgrundlage für alle Neu- und Umbauten von allgemeinbildenden Schulen in München. Das Lernhaus gliedert die Schule für Schüler und pädagogisches Personal in kleine überschaubare Einheiten, in denen mehrere Jahrgangsstufen zusammengefasst werden können – als „kleine Schule innerhalb der großen Schule“. Ein Lernhaus-Cluster umfasst Klassenzimmer, Räume für ganztägige Betreuung und Differenzierung, Teamzimmer für Lehrkräfte sowie einen eigenen Sanitärbereich. Die Räume gruppieren sich um eine Mitte, die für Teamarbeit, Freiarbeit oder als Leseecke multifunktional genutzt werden kann.
Sportfachliche Ausstattung
Eine Schule mit Leistungssportklasse braucht eine besondere Ausstattung: Dazu gehört am Gymnasium München-Nord eine Dreifachturnhalle mit einer erhöhten lichten Raumhöhe von 10 m, sodass hochklassige Trainings- und Wettkampfbedingungen für Sportarten wie Volleyball bestehen. Außerdem gibt es einen Kraft- und Konditionsraum sowie eine Judohalle. Diese ist so konzipiert, dass sie als multifunktionaler Bewegungsraum auch im alltäglichen Schul(sport)alltag Verwendung findet. Die Außensportanlagen sind mit einem Beachvolleyball-Feld, einer Kugelstoßanlage, einer 40 m langen Boulderwand entlang der 110-m-Laufbahn sowie einem Fitness-Parcours mit verschiedenen Stationen für alle Fähigkeitsstufen ausgestattet.
Technische Ausstattung
Die Schule verfügt über digitale Whiteboards mit Beamer, Dokumentenkamera und Laptops in allen Räumen, Computerarbeitsplätze in der Bibliothek, Laptop-Wägen mit Klassensatz.
Mit dem Gymnasium erhält der Münchner Norden eine zeitgemäße Schule, für die der Münchner Stadtrat rund 65 Millionen Euro bereitgestellt hat. Der Zuschuss des Freistaates beträgt dabei knapp 8 Millionen Euro.
Fünf Baukörper fügen sich in den städtebaulichen Kontext ein und lassen einen einladenden Schulkomplex entstehen. Neben dem dreigeschossigen Haupthaus liegen südlich die drei zweigeschossigen Lernhäuser und im Norden die Dreifach-Sporthalle. Das Hauptgebäude bildet das Zentrum des ansprechenden Schulkomplexes. Es bietet im Erdgeschoss Raum für Aula-Bereich mit Bühne, Mensa, Mehrzweckraum und Bibliothek. Im ersten Obergeschoss liegen Verwaltungsräume, Lehrerzimmer sowie Lehrsäle für Kunst, Werken und Musik. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Fachlehrsäle für Biologie, Chemie, Physik und Moderne Medien. Technikflächen, Sanitäranlagen, Abstellräume und die für den Leistungssport eingerichtete Judo-Halle liegen im Keller. Die Holzfensterelemente mit den blauen Metallprofilen setzen in der Fassadengestaltung Akzente.
Die energieeffizienten Bauten werden mit Fernwärme versorgt. Auf Teilen der Dachfläche entsteht eine Photovoltaikanlage, deren Ertrag in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Alle Klassenräume sind mit einer mechanischen Be- und Entlüftung ausgestattet. Zusätzlich haben die Fenster zur Knorrstr. Schallschutzverglasungen, die einen ungestörten Lernbetrieb garantieren.
Kunstobjekte schaffen Identität im Schulkomplex. Sportlich anmutende Netzskulpturen mit dem Titel „Auf die Plätze“ von Stefan Wischnewski bereichern die Innenhöfe der Lernhäuser und den Treppenbereich des Hauptgebäudes. Auf dem Vorplatz nimmt die Skulptur „Feuer & Flamme“ von Bruno Wank Bezug auf das Olympische Feuer und symbolisiert so die Eliteschule des Sports.