Die Feldmochinger Rossler (beziehungsweise die Burschn) müssen die letzten Wochen wirklich brav gewesen sein oder einen speziellen Draht zum Petrus haben. Denn auch der 32. Rosstag fand bei herrlichstem Sonnenschein und bei angenehmen Temperaturen statt, auf dass nach dem Umzug viele lieber draußen im Zehentmeier-Hof bei Brotzeit und Bier den Rosstag ausklingen ließen als in der Scheune, wo die Feldmochinger Blaskapelle aufspielte, beziehungsweise im angebauten Zelt, wo Kaffee & Kuchen respektive die Brotzeit verkauft wurde.
Der Umzug war gewohnt professionell organisiert und ging heuer erstaunlich gut im Zeitplan liegend über die Bühne, und das ohne jedes Problemchen – auf dass die BRK-Rettungssanitäterinnen wirklich gar nichts zu tun hatten. Viele Zuschauer verfolgten am Straßenrand und insbesondere vor der Kirche und dem Feldmochinger Marienplatz das farbenprächtige Spektakel. Dort sorgte Moderator Schorsch Kraft jun. mit seiner Quetschn und mit flotten Sprüchn für Kurzweil und dort wartete auch Pfarrer Johannes Kurzydem samt Ministranten, Diakon Hetterich und dem neuen deutsch-brasilianischen Pastoralassistenten Gabriel Nittmann auf den Zug aus Kutschen, Gespannen, Blaskapellen, Fanfarenzügen, Einzelreitern etc., um diesen nach einer kurzen Andacht den Segen zu erteilen. Anschließend ließ sich Pfarrer Kurzydem vorsichtshalber auf dem Kutschbock des Kirchengespanns nieder – die Erinnerung an den Satansbraten des vergangenen Jahres, der sich partout nicht hatte besteigen lassen, wirkten nach.
Das Münchner Kindl gab wieder die Agrarstudentin Bettina Obersojer, die fünfte übrigens seit Rosstag-Gedenken. Der frotzelnde Spruch von Schorsch Kraft, dass bei den Münchner Kindln doch ein arger Verschleiß herrsche, hätte sich beinahe dieses Jahr bewahrheitet. Denn die sportliche Bettina hatte sich kurz zuvor beim Fußballspiel der Fasane gegen Perlach einen schweren offenen Sprunggelenkbruch zugezogen und war erst dieser Tage aus der Klinik entlassen worden. Dennoch ließ sie an diesem Tag Krücken Krücken sein und schwang sich auf einen „Tiger“ namens Lucky. Von dieser relativ seltenen Rasse österreichischer Herkunft gibt es in Feldmoching zwei Pferde.
Impressionen vom Rosstag