
Am Sonntag, den 23. Oktober nahm die Gemeinde von St. Agnes in der Lerchenau mit einem feierlichen Gottesdienst und einem abschließenden Empfang im Pfarrsaal Abschied von Pfarrer Brandlmeier, der sich nach zehn Jahren Wirken und Leben im Pfarrverband St. Matthäus / St. Agnes neuen Herausforderungen stellen möchte.
Was waren das früher doch für Zeiten: Josef Zintl war von 1912 bis 1933 Pfarrer in Feldmoching und den Geistlichen Rat Jakob Sturm berief gar erst Gott nach 33 Jahren während der Abendmesse aus Feldmoching ab wie er auch dessen Nachfolger Ignatius Blenninger in Amt und Würden abberief. Blenninger war immerhin 18 Jahre Stadtpfarrer in Feldmoching gewesen. Heute hingegen wechseln Pfarrer wie Manager nach einiger Zeit die Stelle, um sich weiteren Herausforderungen zu stellen.
So verabschiedete sich auch Pfarrer Mandfred Brandlmeier „nach zehn guten Jahren“ aus dem Pfarrverband St. Matthäus / St. Agnes, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Er habe sich dieses Zeitfenster, so schreibt er, selbst zu seinem 40. Geburtstag eröffnet und nun sein „Etappenziel“ erreicht. Als er seine Entscheidung vor vier Wochen während der Predigt kundtat, sei es mucksmäuschenstill gewesen, was in diesem Fall weniger an der guten Predigt lag, wie Gemeinderatsvorsitzender Sebastian Tartler (22) bei der offiziellen Verabschiedung am Ende des Gottesdienstes scherzte, sondern daran, dass die Pfarrgemeinde quasi in eine Schockstarre gefallen sei. Überhaupt seine Predigten, so Sebastian Tartler, vor zehn Jahren noch kleiner Ministrant, die werde man sehr vermissen (viel Applaus): manchmal
waren sie sehr politisch, dann wieder anschaulich theologisch, manchmal tadelnd, dann wieder witzig gereimt (samt passendem Faschingskostüm). Wie auch kein anderer Pfarrer so viele Krankenbesuche gemacht, wie auch kein anderer Pfarrer sich so um die Senioren wie um die Jugend gekümmert habe, so Tartler in seiner „Laudatio“,“der Manfred“ sei ein Freund mit hervorragendem Weingeschmack, immer für einen Spaß und eine Feier zu haben, die er oft auch mit einer kleinen Finanzspritze unterstützte. Nur im Bierfassl-Anzapfen sei er miserabel gewesen, resümierte Tartler und überreichte dem Herrn Pfarrer, damit das künftig besser wird, einen Bierhammer (Standing Ovations im wahrsten Sinn des Wortes). Zum Abschied hatte sich Brandlmeier als Österreich-„Fan“ vom Kirchenchor noch das Volkslied „Fein sein beieinander bleiben“ gewünscht und dann ging’s, nach zig Fotos und viel Händeschütteln, noch zum Sektempfang in den Pfarrsaal.
Auch der Lokal-Anzeiger wünscht dem Herrn Pfarrer auf seinem weiteren Weg alles Gute.
Die Gottesdienste und die hauptamtliche Seelsorge im Pfarrverband werden in den kommenden Monaten von Pfarrvikar Martin Schubert und Pastoralreferent Joachim Rauch geleistet. Dekan Johannes Kurzydem wird vorübergehend die Kirchenverwaltungen betreuen und die Pfarramtsverwaltung leiten, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Am Sonntag, den 30. Oktober nimmt die Pfarrgemeinde von St. Matthäus in der Messe ab 9.30 Uhr Abschied von ihrem Pfarrer.