Dass der Bundestagswahlkampf inzwischen auch in den Ortsvereinen der Parteien angekommen ist, wurde den Gästen des SPD-Herbstempfangs am Mittwoch, den 26. Oktober spätestens bei der Rede des hiesigen Bundestagsabgeordneten Florian Post klar. Der ließ in seiner durchaus kämpferischen Rede die Erfolge der SPD Revue passieren, sprich was seine Partei alles in der Großen Koalition erreicht habe, wiewohl sie bei der letzten Bundestagswahl nur auf 25,7 % kam. Und Post warb für sich und seine Arbeit, u. a. im Bürgerbüro an der Belgradstr., die er über das Jahr 2017 hinaus gerne weiterführen wolle.
Zuvor hatte Manuela Massaquoi in ihrer Doppelrolle als Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Feldmoching-Hasenbergl sowie als Vorsitzende des Vereins Stadtteilkultur 2411, der Trägerverein des Saals im 3. Stock des Kulturzentrums 2411 ist, in dem der Herbstempfang stattfand, die Gäste begrüßt, darunter viele hiesige SPD-Größen wie die Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz, die Stadträtin Heide Rieke, Bezirksrat Gerhard Wimmer …
Ehe langjährige SPD-Mitglieder für insgesamt 250 Jahre Mitgliedschaft in der SPD mit Urkunde und Anstecknadel geehrt wurden, äußerte Laudator Alexander Reissl, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, einige durchaus kritische Gedanken zum Zustand der SPD, warum sie so schlecht dastehe und warum es ihr nicht mehr gelinge, eine Anziehungskraft auf junge Menschen auszuüben. Früher (= zu Zeiten von Willy Brandt, Helmut Schmidt & Co.) habe sie die Deutungshoheit gehabt und bot allen Chancen auf Bildung und damit auf gesellschaftlichen Aufstieg. Die SPD habe gesellschaftliche Ziele verfolgt. Und sie wurde von Personen verkörpert, denen die Sozialdemokratie ein Herzensanliegen war. Heute dagegen verliere sich die Partei in kontroversen Diskussionen und sich widersprechenden Antworten. Danach schritt Reissl zur Ehrung der verdienten Mitglieder – darunter der jetzige Fraktionssprecher im BA, Bernd Heckenblaikner (40 Jahre Mitgliedschaft), sowie der ehemalige Landtagsabgeordnete Max Weber und Brigitte Kampffmeyer-Möhling, die sich unglaubliche 38 Jahre im Bezirksausschuss 24 engagiert hat. Wie Adi Trumpf, der in bewegten Zeiten Kreisverbandsvorsitzender und Lehrer an der Gesamtschule war, halten alle drei schon seit 50 Jahren der SPD die Stange. Ja und danach wurde das Buffet eröffnet und die Gäste aus dem kirchlichen, sozialen und sportlichen Bereich wie auch diverse Vereinsvorstände gingen damit zum gemütlichen Teil des Abends über.