Die vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege kontinuierlich begleitete archäologische Untersuchung des südlichen Teils des ehemaligen KZ-Außenlagers Dachau-Allach ist abgeschlossen: Sie hat keinen Hinweis auf menschliche Überreste ergeben. Die Vermutung, auf dem Gelände könnten Massengräber ehemaliger KZ-Häftlinge verborgen sein, hat sich demnach bisher nicht bestätigt. Vier von sieben vermuteten Grabstellen sind damit untersucht.
Auf dem Grundstück an der heutigen Granatstraße 12, östlich der Siedlung Ludwigsfeld, war während des NS-Regimes ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau. Dort waren Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene untergebracht, die für die Firma BMW und die nationalsozialistische „Organisation Todt“ arbeiten mussten. Bei der Grabung wurden Reste von Alltagsgegenständen wie Geschirr und Kleidung geborgen. Die Funde werden dokumentiert und konservatorisch gesichert. Sie sollen der öffentlichen Hand übergeben werden. Das weitere Vorgehen auf dem südlichen Teil des Geländes liegt nun bei der Landeshauptstadt München.
Der nördliche Teil des Geländes soll bis zum Frühsommer 2017 ebenfalls vollflächig archäologisch untersucht werden. Die Untersuchungen begleitet weiterhin ein Runder Tisch unter der Leitung von Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München. In dem Gremium sind außerdem das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, die Stiftung Bayerische Gedenkstätten, die KZ-Gedenkstätte Dachau, die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern, die Abteilung 1/Stadtgeschichte des Kulturreferats, eine Reihe von Fachleuten sowie die Projektgesellschaft „PG Granatstraße 12“ vertreten.