Obwohl die Veranstaltung – mit Pause – fast zweieinhalb Stunden dauerte, riefen die begeisterten Schulkinder am Ende des diesjährigen Generationenkonzerts doch lautstark nach „Zugabe“. Der musikalische Mix des Abends war also offensichtlich gelungen – selbst die Kleinen blieben „bei der Stange“. Es ist ja auch eine schöne Sache, dass Schulkinder und Ehemalige der Feldmochinger Grundschule sowie deren Eltern, die nicht selten auch schon die Volksschule am Ort besuchten, den Abend gemeinsam musikalisch gestalten.
Dass die Riadastoana zeitgleich ihren Faschingsball im Pfarrsaal abhielten, brachte zwar die ein oder andere Oma um ihren ruhigen Freitagabend zuhause. Die Turnhalle war aber rappelvoll beim sechsten Generationenkonzert, veranstaltet vom Förderverein der Grundschule an der Lerchenauer Str. 322. Der nutzte die Veranstaltung nicht nur, um Geld für besondere Schulaktivitäten (Lesefest, Welttag des Buchs) einzuspielen, sondern auch um neue Mitglieder zu werben. Beides gelang an diesem Abend.
Viele KlavierschülerInnen trauten sich
Heuer nahmen erstaunlich viele junge KlavierschülerInnen ihren Mut zusammen, um vor großem Publikum eine kleine Probe ihres Könnens abzuliefern. Dass vor Aufregung nicht bei jedem alles perfekt funktionierte und man trotz der Noten vor der Nase plötzlich Nervenflattern bekam und sich verspielte, war nicht schlimm: Das Publikum wertete nicht „beckmesserisch“, sondern applaudierte den mutigen Künstlerinnen und Künstlern stets ausgiebig. So traten beispielsweise Cleo Dietmayr und Felix Rupp auf, die beide die 4. Klasse besuchen und seit gut drei Jahren Klavierunterricht erhalten. Eine sehr saubere Vorstellung lieferte Veronika Hölzl ab, die inzwischen in die 5. Klasse geht und ihr Klavierspiel mit einer Stampfeinlage abrundete. Schon etwas länger zurück liegt die Grundschulzeit bei Judith Kappelmeier, die derzeit die 11. Klasse des Theresia-Gerhardinger-Gymnasiums besucht. Sie brachte die Titelmelodie von „Fluch der Karabik“ zu Gehör, zur großen Freude der Viertklässer. Da konnte Moderator und Vorsitzender des Fördervereins Manfred Emmert nur staunen, was Viertklässler heutzutage schon so alles kennen. Carl Seebode zeigte mit seinem Rachmaninow-Vortrag (alles auswendig), wie weit man mit regelmäßigem Üben nach elf Jahren Klavierunterricht kommen kann. Er war von 2004 bis 2008 an der Grundschule in den Klassen von Fr. Kummer und Fr. Bayer-Maier.
Die Alternative zum Computerspielen – Hausmusik!
Das Motto des Abends am besten verkörperte wohl die Familie Kaupert: Drei Kinder (Klarinette, Geige und Cachon = eine Holzkiste zum Trommeln), alle der Grundschule entwachsen und auf dem musischen Pestalozzi-Gymnasium, interpretierten zusammen mit Mama (am Klavier) und Papa (Gitarre) drei moderne Stücke. „Alte“ Bekannte waren Lilly Jakob und ihre Freundin Schamin Kazemifar, die nicht nur gemeinsam die Feldmochinger Grundschulzeit verbracht haben (bei Hrn Hierl und Fr. Hutterer), sondern anschließend auch das gleiche Gymnasium besuchten. Sie sangen zusammen von Gnarls Barkley „Crazy“.
Auftritte in Klassenstärke
Die viel umjubelten Höhepunkte des Abends waren aber die Aufführungen der verschiedenen Klassen (1c, 2a und 2c, 4b) und der Hortgruppe. Insbesondere letztere verdient ein besonderes Lob, denn die Kids trommelten und becherten wirklich fantastisch. Und das begeisterte Publikum, das anfangs fälschlich immer wieder reinklatschte, obwohl das schwungvolle Stück längst noch nicht zu Ende war, lernte, dass Pausen in der Musik mindestens genauso wichtig sind wie Töne.
Auch der große Verfechter des „Boarischen“, Gerhard Holz, kann auf „seine“ Feldmochinger Madl und Bua stolz sein. Die Klasse 2a von Fr. Müller trug a capella „Drunt in da greana Au“ vor. Wer das Liedl aus seiner Kindheit nicht kennt: Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Schwelllied, dessen Refrain mit jeder Strophe länger wird, weil der Inhalt der aktuellen Strophe dem kompletten bisherigen Refrain vorangestellt wird. Viel Applaus erhielt auch das schwungvolle Stück „die Jahreszeiten-Uhr“, aufgeführt von der etwas durch Krankheit dezimierten und daher mit „blinden“ Geschwistern beziehungsweise Zwillingspendants aufgefüllten 2c. Die Mädchen und Buben verfingen sich bei dem Stück schier in einer Endlosschleife, schließlich fängt am 31. Dezember stets „das Ganze von vorne an“.
Auch Mamas und Papas gaben ihr Bestes
In der Formation „Sound of Music“ haben sich über 20 engagierte Sängerinnen zusammengefunden: Mamas jetziger und ehemaliger SchülerInnen, die zum Teil selbst schon in Feldmoching die Schulbank gedrückt haben. Sie begannen 2007 mit Gospels, haben aber inzwischen das Repertoire erweitert auf andere musikalische Genres. Sie brachten drei Stücke zu Gehör. Und nach dem Auftritt der Blues Brothers – die beiden Vereinsvorstände Reinhard Jakob und Manfred Emmert in legendärer Verkleidung – mit einem Schulhausrock und einem Hochgesang auf den Förderverein war das diesjährige Generationenkonzert zum Bedauern vieler Kinder schon zu Ende. Wie gut, dass Rektorin Gabriele Bayer-Maier als Hausaufgabe fürs Wochenende „ausschlafen“ aufgab!
Impressionen vom Generationenkonzert