Was lange währt, wird endlich gut oder wie der BA-24-Vorsitzende Markus Auerbach es ausdrückte: Dicke Bretter zu bohren, das erfordert Geduld. Jedenfalls hatte eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen aus der Fasanerie im Juli 2014 beim hiesigen Bezirksausschuss beantragt, dass eine Kinder- und Jugendspielfläche in der hinteren Fasanerie, an der Pappelallee, errichtet werden solle. Denn in der Fasanerie gibt es keinen Freizeittreff oder sonst eine Möglichkeit, dass sich Freunden im öffentlichen Raum treffen. Nun liegt zur Sitzung des BA 24 am morgigen Dienstag, den 14. Februar der Bauantrag vor.
Der Bezirksausschuss hat diesen Antrag der Kinder von Anfang an unterstützt, wie BA-Chef Auerbach berichtet. Besonders hilfreich sei dabei das Engagement von Michaela Seika vom Unternehmerstammtisch Fasanerie gewesen. In einer Studie, bei der 91 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren aus der Fasanerie befragt wurden, belegte sie, dass in der hinteren Fasanerie öffentliche Kinder- und Jugendspielflächen fehlen.
Schon am 19. Oktober 2014 haben die Eltern aus der hinteren Fasanerie mit interessierten Kindern und Jugendlichen einen eintägigen Workshop mit einem kleinen „Architektenwettbewerb“ durchgeführt. Die Kinderteams haben ihre Wünsche und Ideen zu Modellen und Konzepten ausgearbeitet, fachkundig betreut von Falko Eschenloher, der im „wirklichen“ Leben als Architekt Großprojekte steuert. Bereits einen Monat später durften die Träger der ersten vier Preise ihre Ideen und Modelle beim Baureferat im Sinne einer vorgezogenen Kinderbeteiligung vorstellen.
Denn seit geraumer Zeit werden bei jedem Projekt im 24. Stadtbezirk, das Kinder und Jugendliche betrifft, diese beteiligt, damit deren Wünschen tatsächlich Rechnung getragen wird.
Damals, im August 2014, war überhaupt nicht klar, ob dieser „Spielplatz“ möglich ist, denn es mussten viele Stadtplanungs- und Naturschutzbelange, Pachtverhältnisse und viele sonstige schwierige Fragen abgeklärt werden. Doch das Baureferat, Abteilung Gartenbau nahm, mit aller Behutsamkeit, den Ball auf, setzte die Verwaltungsmaschinerie in Bewegung und entwickelte daraus einen genehmigungsfähigen Plan.
In der BA-24-Sitzung am 14. Februar wird nun, so berichtet Auerbach, der Genehmigungsplan dem Bezirksausschuss nach Vorberatung im Unterausschuss Planung, Verkehr und Umwelt zur Stellungnahme vorliegen. Der BA-Chef geht davon aus, dass das Stadtteilgremium den lange erwarteten Plan zügig durchwinken wird, damit das Projekt endlich auf die Zielgerade komme und die Kinder- und Jugendspielfläche möglichst noch 2017 fertiggestellt wird.
Die Kinder durften damit in den letzten 2,5 Jahren lernen, dass in der Kommunalpolitik auch für „schnelle Anliegen“ dicke Bretter zu bohren sind. Und Auerbach hofft, dass die kleinen Architekten noch selbst eine Weile Freude an ihrem Werk haben werden, bevor sie dem entwachsen. In jedem Fall möchte er sich schon mal ganz herzlich bei allen Beteiligten bedanken – ganz besonders bei den kleinen Architekten aus der Fasanerie, den Eltern, die sich trotz unsicherer Grundlage engagiert haben, sowie bei der Münchner Stadtverwaltung.